Qualifizierung, Qualifizierung und nochmals Qualifizierung

Kampf um Trendwende geht weiter: Land und AMS investieren 51 Millionen Euro in Chancen für Arbeitslose.
Bregenz. (VN-reh) In Vorarlberg wurden heuer bislang in jedem Monat weniger Arbeitslose gemeldet, als ein Jahr davor. Und dennoch, die Zahl der Arbeitslosen ist weiterhin sehr hoch. Deshalb gehen auch die Anstrengungen, mehr arbeitslose Menschen in Beschäftigung zu bringen, im kommenden Jahr intensiv weiter. Der Fokus liegt dabei auf jenen, die sich vor allem wegen zu geringer Qualifikation schwer tun, einen Job zu bekommen. „Schlechte Qualifikation bedeutet schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Zudem suchen viele Betriebe qualifizierte Fachkräfte. Diese Kluft geht auseinander. Der größte Teil des Geldes fließt deshalb in Qualifizierungsmaßnahmen“, betont Landeshauptmann Markus Wallner. Der Schlüssel laute „Qualifizierung, Qualifizierung und nochmals Qualifizierung“.
„Trotz Rückgang gibt es einen hohen Sockel. Zum Beispiel, weil die Unternehmen ungelernte Hilfskräfte nicht mehr in dem Ausmaß brauchen als früher“, so Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser. Deshalb geht der Kampf um die Trendwende am Arbeitsmarkt weiter. Denn die Wirtschaftsforscher deuten darauf hin, dass sich europaweit das Wachstum aufgrund verschiedener Unsicherheiten verlangsamen werde. Vorarlberg präsentiert sich zwar zumeist besser als der Österreichschnitt, es werde aber kein einfaches Jahr, sagt Wallner.
Das Land Vorarlberg hat deshalb zusammen mit dem AMS für das kommende Jahr 24,2 Millionen Euro für gemeinsame Projekte vorgesehen, 1,2 Millionen Euro mehr als 2016. Zudem finanziert das Land Maßnahmen in Höhe von 2,7 Millionen Euro und in vom AMS finanzierte Projekte fließen noch einmal 24,4 Millionen Euro. Somit stehen insgesamt 51,3 Millionen Euro für arbeitsmarktpolitische Maßnahmen in Vorarlberg zur Verfügung.
Im kommenden Jahr werden unter anderem die Plätze in den Überbetrieblichen Ausbildungszentren um 20 aufgestockt. Dort können Jugendliche, die keine Lehrstelle finden oder während der Lehrzeit den Ausbildungsplatz verlieren, eine Lehre absolvieren. Jeder junge Mensch im Alter bis 25 Jahre, der länger als drei Monate ohne Arbeit ist, soll innerhalb der nächsten drei Monate ein Job- oder Ausbildungsangebot erhalten. Landesweit gebe es nur rund 30 Jugendliche, die seit mehr als sechs Monaten arbeitslos sind, in 80 der 96 Gemeinden keinen einzigen, erklärt Rüdisser
Nicht länger als notwendig
Zudem zielen die Maßnahmen darauf ab, dass Arbeitslose den Lehrabschluss oder Qualifizierungen, die in einem Unternehmen nachgefragt werden, nachholen können. Für langzeitarbeitslose Personen werden Beschäftigungsmöglichkeiten in Sozialökonomischen Betrieben und Gemeinnützigen Beschäftigungsprojekten geschaffen, um danach die Integration in den ersten Arbeitsmarkt zu schaffen. „Damit Arbeitslosigkeit nicht länger dauert als notwendig“, erklärt der neue AMS-Chef Bernhard Bereuter das Ziel.