Andere Länder haben andere Internet-Sitten

Markt / 10.05.2017 • 20:16 Uhr
Die beiden Massive Art-Masterminds Bernd Hepberger und Rainer Schönherr sind in vielen Branchen und Ländern zu Hause. Foto: VN/Hartinger
Die beiden Massive Art-Masterminds Bernd Hepberger und Rainer Schönherr sind in vielen Branchen und Ländern zu Hause. Foto: VN/Hartinger

Massive Art gehört zu den größten digitalen Fullservice-Kommunikationsagenturen im Land.

Dornbirn. (cro) 1997. Der IBM-Computer „Deep Blue“ besiegt den Schachweltmeister Garry Kasparow, in Deutschland kommen die ersten Modems mit einer Geschwindigkeit von 56.000 Bits pro Sekunde auf den Markt und das virtuelle Küken Tamagotchi tritt von Japan aus seinen Siegeszug um die Welt an. 1997 war aber auch das Jahr, in dem fünf Studenten der Fachhochschule Vorarlberg (FHV) frech und voller Übermut eine Firma gründeten.

Ein Haufen Geeks

„Wir waren ein Haufen unorganisierter junger Geeks mit viel Enthusiasmus und wenig Know-how“, erinnert sich CEO und Creative Director Bernd Hepberger an die Anfänge von Massive Art zurück und fügt sichtlich stolz hinzu: „Wir waren aber auch ein Pionierunternehmen – mit der Grundidee, einfache, benutzbare Web-Lösungen anzubieten.“ 20 Jahre später ist Massive Art eine der größten digitalen Fullservice-Internetagenturen mit 47 fix angestellten Mitarbeitern. „Wir sind die zentrale Anlaufstelle für alle Internet-Themen“, fasst Hepberger, der die Geschicke der Firma gemeinsam mit Rainer Schönherr – ebenfalls Geschäftsführer und Technischer Direktor – leitet, kurz zusammen. „Ganz gleich, ob es um die Umsetzung von Webportalen und Webshops, das Erstellen einer Integrationslösung auf Basis bestehender ERP-Systeme, SEO- und SEM-Optimierungen einer bestehende Weblösung, um mobile Anwendungen oder um eine Social-Marketing-Kampagne geht.“

Langfristige Strategien

Die Größe bringt aber auch den Vorteil mit sich, dass der Kunde alles aus einer Hand bekommt. „Trotz komplexer Aufgabenstellung gibt es nur einen Ansprechpartner“, sagt der 42-jährige CEO. „Das ist auch deshalb wichtig, weil wir ein extrem tiefes Verständnis nicht nur für die Produkte, sondern auch für die internen Abläufe des Unternehmens entwickeln müssen.“ Nur dann sei es möglich, die Produkte online perfekt zu präsentieren und zu beschreiben. Zumeist handelt es sich um eine langfristige Zusammenarbeit, weil auch die Strategien entsprechend zielorientiert entwickelt werden. „Von Lech-Zürs-Tourismus erhielten wir damals unseren ersten Auftrag. Wir arbeiten bis heute aktiv zusammen“, erzählt Hepberger, „es ist wichtig, dass digitale Maßnahmen Fixgrößen im Marketing-Budget einnehmen und dass ständig daran gearbeitet wird. Sonst sind es lediglich Strohfeuer und der Erfolg ist nur von kurzer Dauer.“ Die digitale Fullservice-Kommunikationsagentur sieht sich daher als verlängerter Arm des Auftraggebers. Weil in Vorarlberg viele Unternehmen sehr exportorientiert sind, spielen sogenannte adaptiere Systeme bei Massive Art eine große Rolle. „Das System erkennt, wo der User sitzt, und stimmt das Nutzererlebnis darauf ab“, informiert Hepberger, dass andere Länder auch in Sachen Internet andere Sitten hätten. „In China gibt es nicht nur die berühmte Chinesische Mauer, sondern auch die große chinesische Firewall.“ Massive Art hat deshalb für seine Kunden einen eigenen Server im Reich der Mitte. Außerdem sollten in die Website auch kulturelle Aspekte mit einfließen. Etwa, dass die Chinesen niemals Nein sagen oder die Amerikaner alles, was aus Europa kommt, als veraltet ansehen. „Unsere Lösung ist, ihnen das Gefühl zu geben, dass sie mitarbeiten können“, beschreibt er die Strategie.

20-jähriges Jubiläum

Wir schreiben das Jahr 2017. Die Hälfte der globalen Bevölkerung ist online, auf der Cebit wurden sprechende Busse und Quantencomputer präsentiert. Im Jahr 2017 feiert aber auch Massive Art sein 20 jähriges Jubiläum und das Tamagotchi kehrt zurück.

Firma

Massive Art WebServices GmbH

» Sitz: Dornbirn

» Unternehmensform: GmbH, Gesellschafter und Geschäftsführer: Bernd Hepberger (50 %), Rainer Schönherr (50 %)

» Mitarbeiter: 47

» Umsatz: 4,1 Millionen Euro (2016)

» 60 Prozent der Kunden kommen aus dem Ausland (Deutschland, Schweiz, Liechtenstein)

» SULU: hochdynamische Website (z.B. www.kuechengoetter.de mit 90.000 Rezepten)