Im Juni war der Durst am größten

Markt / 03.08.2017 • 22:32 Uhr
Der Getränkeabsatz war in der Sommersaison bislang gut, auch aufgrund von Eigenevents wie z. B. dem Frastanzer Bockbierfest. Foto:FB
Der Getränkeabsatz war in der Sommersaison bislang gut, auch aufgrund von Eigenevents wie z. B. dem Frastanzer Bockbierfest. Foto:FB

Für Getränkehersteller ist im Sommer Hochsaison. Doch zu heiß ist auch nicht gut.

Schwarzach. In der Produktentwicklung der Fruchtsaft- und Softdrinkhersteller werden Jahr für Jahr neue Kombinationen ersonnen, probiert und bis zur Marktreife entwickelt. Auch die Bierbrauer stehen nicht an, ihre Kundschaft mit Innovationen zu überzeugen. Die Vorbereitungen sind perfekt, die Marktanalysen ausgefeilt, die Werbebotschaften so schmackhaft wie die neuen Getränke. Und doch gibt es einen Unsicherheitsfaktor, der all die Arbeit zunichte machen kann: das Wetter. Ein verregneter Sommer verhagelt die Bilanzen der Getränkewirtschaft.

Wobei das Risiko gestreut werden kann, wenn man, wie die beiden Fruchtsafthersteller Rauch und Pfanner, in ganz Europa am Markt ist. Irgendwo ist es immer schön und heiß. Schwierig wird es für die hauptsächlich regional agierenden Brauereien und kleinere Fruchtsaftpresser, die nur lokal ausliefern. Dabei ist nicht nur Regen das Problem. Irgendwann ist es auch die Hitze. „Wenn es länger über 30 Grad hat, geht unser Geschäft zurück“, bestätigt Peter Pfanner. Eine Erfahrung, die auch Mitbewerber Rauch gemacht hat. Die Menschen greifen dann vermehrt zum puren Wasser.

Heuer spielte der Faktor Wetter aber im Großen und Ganzen mit. Mai und Juni waren im Land für Brauer wie Safthersteller gute Monate, „besonders der Juni war für uns exorbitant gut“, so Oliver Müller, Marketingleiter bei Frastanzer. Im Juli habe sich das wieder etwas relativiert, aber insgesamt sei der Umsatz im ersten Halbjahr um rund sechs Prozent gegenüber dem Vergleichzeitraum 2016 gestiegen. Das Bier habe in letzter Zeit insgesamt wieder an Ansehen gewonnen, berichtet der ausgebildete Biersommelier. Die Craftbeer-Szene habe dazu beigetragen, aber auch die größeren Brauereien mit ihren Innovationen. Bei Fohrenburger sind z. B. derzeit das Weizen und das Weizen alkoholfrei bei den Kunden im Trend. Überhaupt schätzen Biertrinker laut Thomas Theurer, Marketingleiter der Brauerei, leichtere Getränke, auch Radler laufe gleichbleibend gut.

Kleiner Dämpfer im Juli

Heinz Huber, Chef der Mohrenbrauerei, ist mit dem bisherigen Sommer ebenfalls zufrieden. „Der Juni war gut, im Juli gab es einen kleinen Dämpfer. Erfahrungsgemäß ist aber der August der beste Monat in der Saison, auf diesen Monat kommt es jetzt an“, so Huber im Gespräch mit den VN. Der Brauer, der ebenfalls Craftbeer in kleiner Auflage herstellt, sieht einen Trend zurück zu den Traditionssorten. „Die Leute kaufen heuer wieder mehr Spezial, das Exportbier ist etwas zurückgegangen“, stellt Huber fest. Und: der letztjährige August war für die Getränkehersteller so gut, dass es schwierig ist, dieses Ergebnis wieder zu erzielen.

Auch Pfanner spricht von einem Umsatzplus, weist aber darauf hin, dass das Wetter in Norddeutschland und Skandinavien deutlich schlechter war. „In Norddeutschland merken wir das schon“, sagt er. Gut laufe Italien, auch Osteuropa sei heuer wieder besser, „weil die Menschen wieder mehr Geld verdienen“. Bei den Produkten konnte Pfanner mit den neuen Pure Teas und den Eistees punkten. Ebenfalls zufrieden ist Daniel Wüstner, Geschäftsleiter Sales und Marketing bei Rauch: „Ein Sommer wie dieser bringt die Umsätze zum Sprudeln!“ Mit der internationalen Entwicklung sei man sehr zufrieden. „Insbesondere Rauch Eistee, Happy Day sowie die Juicebar-Säfte machen uns derzeit großen Spaß.“

Wir gehen davon aus, dass der August noch ein sehr guter Monat für uns Getränkehersteller wird.

Peter Pfanner