Öko-Holzbau ist Zukunft

Markt / 17.08.2017 • 19:43 Uhr
Zukunftsträchtige Holzbaukunst bringt laut Ammann Ökonomie, Ökologie und Ästhetik in Harmonie. Rhomberg
Zukunftsträchtige Holzbaukunst bringt laut Ammann Ökonomie, Ökologie und Ästhetik in Harmonie. Rhomberg

„Unsere Vorarlberger Bau-Szene hat die größte Dichte an hochwertigen Holzbauten.“

Nüziders. „Für mich war
die Holzbaukunst-Initialzündung das erste Zusammentreffen mit dem modernen Holzbau im Herbst 1996. Bis dahin war mir überhaupt nicht bewusst, dass man wieder Häuser in Holz und in moderner Architektur baut“, wirft Dr. Matthias Ammann einen Blick zurück. „Der Rest war spontane Begeisterung für das ökologische Bauen mit Holz und tiefer Respekt für unsere Zimmereien bzw. die Menschen in diesen Betrieben. Eine wesentliche Rolle spielte auch die leider früh verstorbene VN-Redakteurin Marianne Mathis. Ihr verdanken wir eine begeisternde Berichterstattung über unseren Aufbruch. Und, nicht zu vergessen, die vielen treuen Zulieferpartner und Förderer im Land. Ohne sie wäre dieser Weg nicht möglich gewesen.“

Top Region im Öko-Bau

„Heute kennt man Vorarlberg in der internationalen Bau-Szene als jene Region mit der weltweit größten Dichte an herausragenden Holzbauten“, ist Ammann stolz. „Unsere Rolle als holzbau_kunst, war es, zu vernetzen, Bühnen zu bauen und Motivation zu geben. Die Künstler sind die Architekten und Holzbaumeister. Ihnen gilt ein riesiges Dankeschön. Als Folge meiner lokalen Arbeit war ich auch in den Aufbau der holzbau austria und der Timber Construction Europe wesentlich involviert und bin dort tätig. Es hat sich vieles bewegt. Wir sind immer wieder vorangekommen. Der Holzbau entwickelt sich in völlig neue Dimensionen. Ja – da kommt schon Freude auf.“

Holzbaukunst fürs Klima

„Ökologisches Bauen ist mehr, als nur mit irgendeinem Material zu dämmen oder eine gute Heizung zu installieren. Es geht auch um die grauen Energien in Wänden, Decken und Fenstern. Es geht auch um die spätere Entsorgung von Bauteilen“, erläutert Ammann die Holzbaukunst, die Ökonomie, Ökologie und Ästhetik in Harmonie bringt.

„Da kann kein Baustoff dem natürlich nachwachsenden und CO2 bindenden Baustoff Holz die Stirn bieten. Ein Gebäude in Holz verursacht in der life-cycle-Betrachtung ca. 50% weniger graue Energien als Gebäude aus mineralischen Baustoffen. Damit ist jedes Holzgebäude ein Beitrag zum Klimaschutz. Unsere Arbeit hat in ganz Österreich und in Europa starke Holzbauimpulse ausgelöst. Insofern wäre es spannend, die CO2-Halbierung auf alle Holzbauten, die wir als Vorarlberger direkt oder indirekt ausgelöst haben, hochzurechnen. Das dürfte eine tolle Klimaschutzleistung sein. Wir haben 2010 versucht unsere Ökoleistung zu berechnen und sind für unsere Bautätigkeit in Vorarlberg auf folgendes Ergebnis gekommen: 290.000 MWh Primärenergie und 830.000 Tonnen CO2 als Folge der Vorarlberger holzbau_kunst in 13 Jahren eingespart! Jetzt haben wir 2017, wir haben mengenmäßig zugelegt , und ich traue mich, die alten Zahlen zu verdoppeln.“

Alle Kräfte bündeln

„Auch in der Zukunft wird der Verein vorarlberger holzbau_kunst nur bestehen können, wenn es gelingt, alle Kräfte zu bündeln“, benennt Ammann die Zukunftssäule des Projekts. „Das bedeutet, dass sich möglichst viele Holzbaubetriebe, möglichst viele Architekturbüros und möglichst alle Partner und Förderer auch in Zukunft engagieren. Derzeit ist der Holzbaupreis 2017 in Arbeit. Gleichzeitig gilt es in die Zukunft zu blicken. Wohin soll sich der Holzbau grundsätzlich und speziell in Vorarlberg denn entwickeln und wie stellen wir sicher, dass wir auch zukünftig vorne dabei sind? Darauf gilt es gemeinsam Antworten zu finden – vor allem in Bezug auf den mehrgeschoßigen Wohnbau. Da liegt noch ein enormes Potenzial brach – gerade in Vorarlberg.“

Zur Person

Matthias Ammann

Geboren: 12. Februar 1959

Werdegang in Stichworten: Matura BG Bludenz, Jurastudium, Notariat, Wirtschafts(Bund)kammer, seit 2005 Unternehmensberater

Profession: Unternehmensberater www.matthias-ammann.eu

Familie: Verheiratet seit 27 Jahren , zwei Söhne (23 und 24)

Hobbys: Schafzucht (Montafoner Steinschafe), Trompete (Riedmiller Band), Lesen, Kochen, Genießen

Wohnort: Nüziders

Lebensmotto: Kräfte bündeln, erfolgreich einsetzen