Bergbahnen fahren Rekord ein
Mehr Gäste, mehr Angebot: Sommer-Umsatz steigt um 7 Prozent.
Schwarzach Der Fokus ist deutlich breiter geworden. Lag er lange Zeit auf dem Winter, heben die heimischen Bergbahnen nun verstärkt die Saisongrenzen auf. Ganzjahrestourismus heißt heute das Zauberwort, dem sich die Seilbahnbetriebe verschrieben haben. Um das Angebot auch im Sommer auszubauen, wurde in den vergangenen Jahren sehr viel Geld in die Hand genommen. Heute kann der Gast am Berg nicht nur Ski fahren und wandern, sondern auch Coaster fahren, biken oder auf Bärensuche gehen. Und die Bemühungen tragen Früchte, wie die aktuelle Zwischenbilanz der Sommersaison 2017 zeigt. Denn die Vorarlberger Seilbahnen konnten ihre Umsätze um sieben Prozent auf 17,4 Millionen Euro steigern. Das entspricht rund 11,5 Prozent des Gesamtjahresumsatzes der Bahnen.
Auch die Zahl der beförderten Personen wurden im Sommer gesteigert, und zwar um insgesamt 7,8 Prozent. Der Großteil der Gäste kam übrigens mit 41,4 Prozent aus Deutschland. Diese Zahl stieg im Vergleich zum Vorjahr noch einmal um sechs Prozent an. Dahinter folgen Vorarlberg mit 29 Prozent und die Schweiz mit 15,4 Prozent.
Fragt man Markus Comploj, den Fachgruppenobmann der Vorarlberger Seilbahnen, nach den Gründen, nennt er mehrere. „Das Wetter war diesen Sommer bis Ende August auf unserer Seite.“ Das sei aber nur ein Punkt. Denn mit ausschlaggebend sei, dass immer mehr Seilbahnunternehmer das Potenzial des Sommer- bzw. Ganzjahrestourismus erkannt und ihr Angebot ständig erweitert hätten. Der neue Klettersteig Hochjoch in der Silvretta Montafon, der Tierweltenweg im Brandnertal und der Waldrutschenpark am Golm, der gerade gebaut wird, sind nur drei Beispiele dafür. „Immer mehr Menschen schätzen den Individualtourismus und vor allem auch die Sicherheit, die ein Urlaub in den Bergen bietet. Auch bei jungen Leuten kommt Bergurlaub im Sommer immer besser an. Dieses Potenzial erkennen mehr und mehr Seilbahnbetriebe und richten ihr Angebot am Berg darauf aus“, so Comploj über das Bergerlebnis.
Genauso profitiere man aber auch von der guten Zusammenarbeit mit den Destinationen, die im heurigen Sommer bislang 904.000 Nächtigungen verzeichnen konnten. „Der Ausbau der Sommerangebote belebt die gesamte Tourismusregion. Wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen, profitieren davon alle Beteiligten“, ist Markus Comploj überzeugt.
320 Millionen an Investitionen
Und am Angebot wird weiterhin gearbeitet. Das Programm der 71 Seilbahnbetriebe im Land ist ehrgeizig. In den nächsten fünf Jahren werden die Betriebe insgesamt 320 Millionen Euro für bereits geplante Projekte investieren. VN-reh
„Auch bei jungen Leuten kommt Bergurlaub im Sommer immer besser an.“