Regionalität auch beim Basteln

Götzis Es bedarf keiner Worte. Der runde Tisch im Hinterzimmer des Ladens ist Sprachrohr genug für die Leidenschaft, die Tina Amann und Doris Heinzle teilen. Ein Kübel voller Stifte, bunte Bänder und Klebstoff lassen erahnen, dass hier experimentiert wird. Und es gibt viel zu experimentieren, denn auf 124 Quadratmeter Verkaufsfläche können Do-it-Yourself-Liebhaber alles finden, was Bastelträume wahr werden lässt. Styropor, Holz, Pappe, Papier, Filz, Draht, veganes Leder, Wolle, Garne, Perlen und vieles mehr. „Es liegt voll im Trend, Schmuck selbst zu machen“, weiß Tina Amann und hat für ihre Kunden auch immer Tipps zur Umsetzung parat. „Ich habe nach meiner Lehre zur Einzelhandelskauffrau bei einem Juwelier gearbeitet“, erzählt sie weiter, „diese Erfahrungen kommen mir jetzt zugute.“

Sie betreibt das Geschäft in der Götzner Dr.-Alfons-Heinzle-Straße gemeinsam mit ihrer Mutter. Von ihr hat sie auch die Leidenschaft in die Wiege gelegt bekommen. „Wir haben immer gebastelt, so lange ich denken kann.“ Dass die beiden ein geschultes Händchen haben, zeigt sich auch an den Produkten im Sortiment. Es gibt nicht nur Materialien zum Selbermachen. Die beiden bieten auch bereits Gefertigtes wie Windlichter und Lampen, Filzeulen, handgemachte Seifen oder genähte Beutel an. „Zum einen sehen unsere Kunden, was mit den Materialien alles möglich ist“, sagt Amann. Zum anderen gibt es die, die nicht genug Zeit haben und froh sind, DIY-Produkte kaufen zu können. Dabei ist die Nachfrage nach Regionalem groß. „Gekauft wird viel lieber, wenn es jemand aus dem Ländle macht“, so die Inhaberin. Amann und Heinzle haben auch Kunden aus Landeck oder der Schweiz. Auch aus dem Bregenzerwald und aus dem Montafon fahren Bastelliebhaber eigens ins Rheintal.

Nachfolge

Eröffnet haben sie das Ideenreich im Februar 2016. Sie übernahmen den Creativ-Treff von Elisabeth Nicolussi und bauten das Geschäft um, für die beiden die beste Entscheidung. Die Zahl jener, die sich inspirieren lassen wollen, steigt. Eine Mitarbeiterin wurde bereits eingestellt und auch über die Ausbildung eines Lehrlings wird nachgedacht. Ein weiteres Projekt, an dem sich die Frauen beteiligt haben, war der Götzner Kindersommer. „Ich hatte als Kind auch viel Freude am Kreativsein“, so Amann, „das will ich nun weitergeben.“ CRO