75,5 Millionen Euro für Winterdestinationen

Seilbahner investieren kräftig: 25 Millionen für Schneesicherheit.
Wolfurt Stillstand ist Rückschritt. Dieses Credo besitzt vor allem unter Seilbahnern große Bedeutung. So fließen auch heuer stattliche Summen in das Freizeitangebot: Vorarlbergs Seilbahnwirtschaft investiert 75,6 Millionen Euro. Vor allem die Schneesicherheit besitzt in Zeiten des Klimawandels eine hohe Priorität. Damit werde die Zukunft des Tourismuslandes Vorarlberg als Winterdestination gesichert, lautet der Tenor unter den Seilbahnern. Sie sind sich auch dessen bewusst, warum dies der Fall ist: Die Schneesicherheit ist laut Studien bei der Auswahl des Skigebiets gleich nach dessen Größe das wichtigste Kriterium.
24,3 Millionen für neue Bahnen
Vor diesem Hintergrund werden für die Produktion von Kunstschnee landesweit in Summe 25,3 Millionen Euro locker gemacht. Die größten Projekte wurden in Warth, im Montafon am Golm und im Skigebiet der Silvretta Montafon umgesetzt. Darüber hinaus, so Markus Comploj als Fachgruppenobmann der Vorarlberger Seilbahnen im Vorfeld der 49. Seilbahntagung, fließen weitere 24,3 Millionen Euro in den Bau neuer Liftanlagen. Neben zwei neuen Ifenbahnen im Kleinen Walsertal stehe auch die Dorfbahn Warth kurz vor der Fertigstellung. Weitere knapp 14 Millionen Euro sind bereits in Um- und Neubauten von Restaurants oder die Gestaltung von Parkräumen geflossen. „Diese Investitionen spielen nicht nur Vorarlbergs Tourismusbetrieben in die Karten, sie sind auch ein wichtiger Wirtschaftsmotor“, betonte Comploj im neuen Bürogebäude von Doppelmayr in Wolfurt. Die Seilbahner plagen aber offenbar auch Sorgen. Dabei nannte der Fachgruppenchef sowohl die Suche nach geeignetem Fachpersonal als auch zähe und langwierige Bauverfahren. „Das Thema Behördenverfahren würde ein ganzes Buch füllen, hier müssen wir dringend Bürokratie abbauen und zu schlankeren Strukturen finden. Wir Seilbahnbetriebe können uns nur mit umfangreichen Investitionen für die Zukunft rüsten und sichern damit den gesamten Tourismusstandort“, sagte Comploj.
Die Fachgruppe Seilbahnen vertritt in Vorarlberg die Interessen von 71 Mitgliedern und 45 Skigebieten. Landesweit sind 319 Bahnen und Lifte in Betrieb, die insgesamt 1000 Pistenkilometer bieten. Durchschnittlich sind dort 1000 Mitarbeiter und fünfzehn Lehrlinge beschäftigt. In der letzten Wintersaison wurde ein Nettoumsatz aus Personenförderung von 151 Millionen Euro erwirtschaftet. VN-TW