Mit Liebe backen lernen

Tradition und Innovation vereint das Bregenzerwälder Bäckerhandwerk, in das Lehrlinge eintauchen.
Wie viele Lehrlinge werden ausgebildet und seit wann bildet Ihr Betrieb aus?
Alber Zurzeit sind fünf Lehrlinge in Ausbildung. Die Bäckerei Alber ist ein Handwerksbetrieb in zweiter Generation und bildet seit 50 Jahren Lehrlinge aus. Lehrberufe sind Bäcker/in, Konditor/in und Einzelhandel Bäckereiverkäufer/in.
Wie einfach oder schwierig ist die Vermittlung des Berufs?
Alber Die Zusammenarbeit mit Jugendlichen macht mir sehr viel Spaß. In der langen Zeit als Chef und Ausbilder hat sich das Einstiegsprofil der Jugendlichen verändert. Sie sind viel reifer als früher. In der Lehrzeit festigt sich vielfach der Charakter des Menschen und da ist es uns wichtig, dem Jugendlichen neben dem Fachwissen auch Persönlichkeit und Stärke zu vermitteln.
Wie wichtig sind die Lehrlinge für den Betrieb?
Alber In unserem Betrieb sind Lehrlinge ein wichtiger Teil des Teams. Wir beschäftigen 20 Mitarbeiter. Viele davon haben mit einer Lehre bei uns die Kariere begonnen und besetzen jetzt wichtige Positionen im Betrieb. Diese Mitarbeiter kennen den Ablauf im Betrieb und bilden zusammen mit der Geschäftsleitung die tragende Säule des Unternehmens.
In einer Bäckerei zu arbeiten heißt dann arbeiten, wenn andere schlafen: Worin liegt die Attraktivität des Berufs?
Alber Unser Beruf ist sehr traditionell, aber auch aktueller denn je. Gerade in Zeiten wie heute fragen sich die Konsumenten immer mehr, wie Lebensmittel erzeugt werden. Trotz der überwiegenden Handarbeit ist die Bäckerei auch eine technisch anspruchsvolle Branche und bietet dem Lehrling auch interessante Möglichkeiten.
Zum Beispiel?
Alber Rezepturverwaltung und die Verwiegung der Zutaten erfolgt mittels Computer. Ebenfalls werden zur Gärüberwachung und Backofensteuerung komplexe Programme verwendet. Einem gut ausgebildeten Bäcker oder Konditor stehen sehr viele Möglichkeiten offen. Auch die Nachtarbeit hat Vorteile und jeder findet für sich die optimale Zeiteinteilung für Arbeit, Freizeit und Schlaf. Wir bieten den Mitarbeitern ebenfalls eine Fünf-Tage-Woche. Lehrlinge, die nicht in der Nähe wohnen, haben die Möglichkeit, in der Betriebswohnung zu schlafen.
Wie finden Sie Ihren Nachwuchs?
Alber Wir sind in der Region sehr verwurzelt und als ausgezeichneter Arbeitgeber bekannt. Unsere Backwaren sind sozusagen in „aller Munde“. Wir pflegen guten Kontakt zu Schulen und bieten Schnuppertage an. Die Jugendlichen sind ab dem ersten Tag ein Teil des Teams und lernen, wie Brot von Grund auf entsteht.
Wie wird ausgebildet?
Alber Bei uns sind Lehrlinge einem Meister zugeteilt und im Produktionsprozess und dem gesamten Betriebsablauf integriert. Die Arbeit erfolgt im Team und im Laufe der Lehrzeit werden alle Arbeitsschritte konsequent vermittelt. Das Sortiment an Backwaren umfasst neben Brot und Gebäck auch Torten, Partybrezel, Pizza und vieles mehr. Persönliche Beratung und Service sind ein wichtiger Schwerpunkt.
Sie wurden schon mehrmals ausgezeichnet. Warum ist Ihr Betrieb ein „Ausgezeichneter Lehrbetrieb“?
Alber Weil wir wirklich gute Leute ausbilden, die fachlich top sind, einen guten Hausverstand haben, die Arbeit verstehen und ihr Wissen wieder gerne weitergeben. Viele unserer Lehrlinge waren unter den Besten im Land und auch beim Bundeslehrlingswettbewerb erfolgreich. mec
Zur Person
Richard Alber
Ausbildung Bäcker- und Konditormeister
Laufbahn Lehre, Gesellenjahre – Ausland, Meisterprüfungen, Betriebsübernahme
Alter 53 Jahre
Familie verheiratet mit Edith, drei erwachsene Kinder
Hobbys Familie, Natur, Reisen