1248 Karrierechancen

Lehre legt wieder zu. Lehrlingsbörse bietet derzeit über 1200 Qualifizierungsmöglichkeiten.
Schwarzach Lange Zeit ging die Zahl der Lehrlinge zurück – auch in Vorarlberg, das gemeinhin als Vorzeigeland der dualen Ausbildung gilt. Im vergangenen Jahr konnte erstmals wieder ein Plus verzeichnet werden – 2278 Mädchen und Burschen starteten in die Berufsausbildung, um 35 mehr als 2016, vermeldet die Lehrlingsstelle der Wirtschaftskammer.
Die Chance auf eine profunde Ausbildung sind gut wie selten zuvor: Der akute Fachkräftemangel schlägt sich in den Bemühungen der Vorarlberger Firmen um Nachwuchs nieder. Geworben wird mit vielen Mitteln – von der persönlichen Ansprache im Bekanntenkreis über Lehrlingsmessen, von Inseraten bis zu Plakaten, im Internet und bei Tagen der offenen Türe. Ausbildungsplätze gibt es, so der Geschäftsführer des Arbeitsmarktservice Vorarlberg (AMS), Bernhard Bereuter, in allen Branchen. Das AMS betreibt in Kooperation mit den Betrieben und der Wirtschaftskammer eine ständig aktualisierte Lehrstellenbörse.
Stellensuche per App
1248 Karrierechancen eröffnen sich den Schulabgängern am Dienstag, heute, Mittwoch könnten es bereits wieder einige mehr oder weniger sein. Sie können auf der Lehrstellenbörse gezielt die Wunschlehrstellen suchen und finden. Praktischerweise gibt es diese Börse als App. „Man kann nach Wohnort, Bezirk, Branche, Beruf suchen“, schildert der Arbeitsmarktexperte, der sich freut, dass die Börse sowohl von Betrieben als auch Jugendlichen rege in Anspruch genommen wird. „Rund 85 Prozent der Lehrstellen im Land sind in der Börse gelistet“, so Bereuter.
Geht man nach der Anzahl freier Lehrstellen, gibt es in der Bauwirtschaft große Chancen – vom Maurer über den Pflasterer bis zum Straßenerhalter. Auch im Tourismus tun sich Optionen auf: 61 künftige Köchinnen und Köche werden gesucht, außerdem 66 Restaurantfachleute und 33 Hotel- und Gastgewerbekaufleute. In dieser Branche kann man seit vergangenem Jahr außerdem einen neuen Ausbildungsweg via der Fachschule „Gascht“ einschlagen. Lediglich drei Angebote liegen für jene vor, die die Ausbildung zur landwirtschaftlichen Fachkraft machen möchten.
Handwerk vor Industrie
Größter Ausbilder im Land ist nicht etwa die Industrie, sondern das Gewerbe und Handwerk. 3236 Jugendliche entschieden sich für eine Lehre in so unterschiedlichen Branchen wie Friseure und Mechatroniker, Bäcker oder Posamentierer. Was Lehrlinge erwartet, wenn sie in Handwerksbetrieben ihre Ausbildung machen, schildert Thomas Peter, Geschäftsführer der Sparte in der Wirtschaftskammer: „Es wollen nicht alle in einer eigens eingerichteten Lehrwerkstätte ausgebildet werden, viele junge Menschen wollen ihre Fertigkeiten in der Praxis erlernen.“
Die meisten Lehrstellen finden sich laut AMS-Börse im Bezirk Bregenz mit 576 Angeboten (darunter allerdings auch viele mit Dienstort Dornbirn) vor dem Bezirk Feldkirch. Im AMS-Bezirk Kleinwalsertal finden sich 37 Lehrstellenangebote. Zuletzt bildeten übrigens 1874 Unternehmen in Vorarlberg neue Fachkräfte aus, die meisten davon haben eine oder zwei Lehrstellen, größter Ausbilder im Land ist wie in der Vergangenheit das Höchster Unternehmen Blum, das Lehrwerkstätten in Höchst und Dornbirn unterhält, mit aktuell 326 Auszubildenden. Im Handel bildet die Spar-Organisation die meisten künftigen Einzelhandelskaufleute (momentan rund 220) aus. An diesem Samstag startet übrigens die zweite virutelle Lehrlingsmesse „Next Step“, die bis 4. März geöffnet hat. VN-sca
Lehre 2018
888 Betriebe in Vorarlberg bilden einen Lehrling aus, sechs Betriebe betreuen jeweils über 100 Auszubildende.
1,66 Prozent oder 35 Lehrstellen beträgt das Plus bei den Lehreintritten im Jahr 2017 gegenüber 2016 in Vorarlberg.
2437 Auszubildende haben 2017 die Lehre mit Erfolg absolviert, 519 Lehrlinge (17,56 %) schafften es nicht beim ersten Mal.
ams.at/lehrstellen, Job App des ams, www.lehre-im-walgau.at, www.extrix.at, www.lehrberuf.info, www.ländlelehre.at, Virtuelle Lehrlingsmesse: vn.expo-ip.com/