Vorarlberg trifft auf Italien

Weber + Weber: Vorarlberger Tradition mit italienischem Schneiderhandwerk.
Hohenems Nachhaltigkeit und Regionalität sind die Grundprinzipien des Designerduos Christian und Manuel Weber. Mit Slow Fashion entwerfen sie ein Gegenkonzept zur Wegwerfgesellschaft: „Gerade die Modebranche ist hier problematisch, denn Mode wird immer kurzlebiger“, sagt Christian Weber.
Dass Weber + Weber naturverbunden sind, zeigen ihre Anfänge im Bergdorf Gurtis. Nachdem sich Christian Weber 2009 selbstständig gemacht hat, folgte 2014 die Firmengründung mit seinem Partner Manuel Weber. „Weil die Österreicher anfangs noch konservativer waren, setzten wir unsere Ideen zu Beginn gemeinsam mit einem bayerischen Lodenproduzent um.“ Auch heute beziehen Weber + Weber ihre Stoffe aus der Alpenregion: „Die weiteste Strecke, die ein Stück zurücklegt, ist jene von Prado in Norditalien nach Vorarlberg“, erklärt Manuel Weber. Darüber hinaus ist dem Duo wichtig, dass sogar das Garn für die Stoffe in der Umgebung produziert wird. Weite Schiff- und Flugtransporte können so vermieden werden.
Weber + Weber arbeiten eng mit italienischen Familienbetrieben zusammen. „Nach meinem Fashion- Design-Studium in Los Angeles arbeitete ich einige Jahre in Mailand und Florenz, in dieser Zeit knüpfte ich viele Kontakte“, sagt Christian Weber, der schon seit Beginn seiner Karriere im Premiumsegment tätig ist. Der 44-Jährige hatte in seiner Karriere schon Engagements für Versace und Burlington und arbeitete in den USA mit Victoria Beckham zusammen, ehe er 2009 wieder nach Vorarlberg kam.
„Früher gab es in Vorarlberg eine lebendige Textilbranche. In Italien ist diese jahrhundertelange Tradition erhalten geblieben.“ Das italienische Schneiderhandwerk, der Geschmack und die Handfertigkeit schätzen die beiden Webers. Diese Werte, verbunden mit einer modernen Komponente, wollen sie den Kleidungsstücken zurückgeben: „Für uns ist es eine große Freude, dass wir mit den italienischen Familienbetrieben zusammenarbeiten dürfen, denn hinter diesem Handwerk steckt eine gewisse Perfektion.“ Zudem ist es für die beiden etwas Besonderes, dass man weiß, wo genäht wird und wo die Stoffe genau herkommen.
Weber + Weber wollen mit ihrer Mode etwas Geerdetes schaffen, das viel Qualität und Regionalität enthält. Diese Philosophie hat ihren Preis, denn auch die Arbeitskräfte aus Europa sind nicht billig: „Aber jeder, der bei uns kauft, merkt, mit wie viel Liebe die Produkte hergestellt sind“, sagt Christian. Weil die Stücke so wertvoll sind, versprechen die Designer lebenslange Garantie: „Unsere Stücke müssen dadurch nie weggeworfen werden“, unterstreicht Christian Weber die Nachhaltigkeit der Produkte. Nur drei verkaufte Hosen mussten bisher ersetzt werden, da auch der beste Stoff irgendwann scheuert.
Momentan sind Weber + Weber und ihre zwei Mitarbeiter seit einem Jahr im Gebäude der Textilfirma Wallmann zu finden: „Am Anfang waren wir in Gurtis, da wir aber expandieren, kamen wir nach Hohenems.“ Der erste Vorarlberger Kunde war 2015 übrigens Clemens Sagmeister: „Er war der Erste in Vorarlberg, der an uns geglaubt hat. Es ist schön, wenn man den Rückhalt aus der Heimat hat.“ Im selben Jahr wurden sie von Vogue Italien als eines der innovativsten Projekte ausgezeichnet. Daraufhin wurden sie eingeladen, im Rahmen der Expo in Mailand eine Modeschau in der Via Montenapoleone zu gestalten: „Prinz Charles übernahm die Schirmherrschaft des Abends. So nervös waren wir noch nie.“
Mittlerweile ist die Marke Weber + Weber – seit Neuestem auch Frauenmode – flächendeckend in Vorarlberg zu finden, unter anderem bei Sagmeister. VN-HAM

Ich habe die Entwicklung von Weber+Weber seit dem Start verfolgt. Als sie mich gefragt haben, ob ich für sie als Communication Manager arbeiten will, habe ich nicht lange überlegt. Was ich am meisten an dem Unternehmen mag, ist die Philosophie. Hassan Gonzalez Otero, Communication Manager

Seit Sommer 2017 arbeite ich bei Weber+Weber als Designassistent, was ein sehr abwechslungsreicher Job ist. Wir sind viel auf Reisen und dabei bekomme ich viele Eindrücke über die Prozessabläufe anderer Unternehmen. Dadurch lerne ich viel über Mode und Design. Christoph Hofherr, Designassistent
Fakten zur Firma
Anzahl Mitarbeiter Zwei Fixangestellte; freie Mitarbeiter (Fotograf, Designer, Produktion …)
Firmengründung 2014 Firmengründung als Marke Weber+Weber.
Standort Jakob-Hannibal-Straße 16
Weitere Informationen
zum Unternehmen unter
weberweber.it