Auch gegen Widerstand

Markt / 27.04.2018 • 22:13 Uhr
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Wachstum gebremst. Industrie fordert Reformen ein.

Lustenau Es wäre auf hohem Niveau gejammert, wenn man das sich etwas verlangsamende Wachstum der Industrie im Land als Abschwung bezeichnen würde, denn nach wie vor wachsen die Betriebe, wie der am Freitag veröffentlichte Geschäftsklimaindex – der Mittelwert der Einschätzung zur aktuellen Geschäftslage und jener in sechs Monaten – der Industriellenvereinigung und der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer zeigt (siehe Grafik). Grund dafür sei sowohl ein leichter Rückgang bei der Prognose der aktuellen Geschäftslage als auch jener in sechs Monaten. Die vorsichtige Einschätzung der Industrie deckt sich mit jener der Bevölkerung, die im VN-Wirtschaftsbarometer trotz guter Daten damit rechnet, dass das Konjunkturhoch schon zeitnah seinen Höhepunkt überschreitet.

„Deutliche Signale“

„Es gibt deutliche Signale, dass weitere Anstiege eher nicht mehr zu erwarten sind“, sagt Mathias Burtscher, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung. Grund dafür seien u. a. die Engpässe bei den Fachkräften, der stärkere internationale Wettbewerb mit Druck auf die Verkaufspreise und geopolitische Unsicherheiten. Er nutzt die Umfrage, um Reformen einzufordern: „Die politischen Entscheidungsträger sollten die noch gute Konjunktur nutzen, um auch gegen Widerstand notwendige Reformen umzusetzen.“ Er setzt nach: „Auch in Vorarlberg sollten alteingesessene Strukturen überdacht und aufgebrochen werden.“

Der Auftragsbestand und die Auslandsaufträge werden in den Industriebetrieben im ersten Quartal 2018 nach wie vor sehr positiv beschrieben, wenngleich nicht mehr so euphorisch wie Ende 2017. Mehr als die Hälfte der Rückmeldungen aus den Unternehmen, 42 Vorarlberger Unternehmen mit 23.650 Beschäftigten wurden befragt, sehen eine gute, nur sechs Prozent sehen eine schlechte Entwicklung. Sehr positiv bleibt, dass 45 Prozent der Firmen ihren Beschäftigtenstand in drei Monaten erhöhen möchten. Was allerdings auch eine Falle sein kann, denn: „Der Kampf um die besten Köpfe quer über alle Qualifikationsniveaus wird immer härter. Der Fachkräftemangel in Vorarlberg droht mittlerweile eine ernst zu nehmende Wachstumsbremse zu werden“, so Burtscher im Gespräch mit den VN. Nur sieben Prozent planen, den Mitarbeiterstand zu reduzieren.

Dass das aktuelle Konjunkturhoch zumindest über den Sommer anhält, scheint aufgrund der jüngsten Umfrageergebnisse allerdings gesichert. Unter den Branchen bleibt die in Vorarlberg starke Maschinen- und Metallindustrie weiterhin Treiber der Industriekonjunktur. VN-sca

Auch gegen Widerstand

Konjunktur Industrie

53 Prozent der Vorarlberger Industrieunternehmen berichten über einen guten Auftragsbestand.

45 Prozent der Unternehmen wollen ihren Beschäftigtenstand in den nächsten drei Monaten erhöhen.