Das beste Jahr

Head fährt bei Umsatz und Gewinn Rekordergebnis ein.
Kennelbach Es war „ein super Jahr mit einem absoluten Rekordergebnis“, sagt Head-Finanzvorstand Günter Hagspiel. Noch nie wurde ein so hoher Umsatz (428 Millionen Euro) erzielt wie im vergangenen Geschäftsjahr. Auch der Gewinn war mit 51,7 Millionen Euro so hoch wie nie. Darin enthalten ist zwar ein steuerlicher Einmaleffekt. Aber auch ohne diesen wären unterm Strich knapp 30 Millionen Euro geblieben.
Eine positive Entwicklung verzeichneten dabei alle fünf Sparten des Sportartikelunternehmens: Der Tauchsport, wo man mit neuen Produkten rund um den Schnorcheltrend sowie bei den Zertifizierungen punkten konnte. Der Lizenzbereich, wo man vom guten Standing der Marke profitierte. Die Sportbekleidung, wo man vor allem bei Tennismode massiv zulegte. Der Tennissport, wo Marktanteile dazugewonnen wurden und ein Rekordergebnis erzielt wurde. Und das, obwohl die Spitzenspieler, die mit Head-Produkten spielen, im vergangenen Jahr etwas geschwächelt haben oder verletzt waren. Dafür stießen junge Spieler wie Alexander Zverev nach. „Solche Erfolge sind wichtig, um die Marke zu bewegen“, sagt Günter Hagspiel.
Starkes Plus bei Wintersport
Auch im Wintersport, dem größten Bereich von Head, verzeichnete man ein starkes Jahr. Der Umsatz legte um neun Prozent zu. Geschuldet ist das vor allem den vergangenen beiden Saisonen. Denn, wie Wintersport-Chef Klaus Hotter erklärt, lebe man auch immer von der Saison zuvor. 2016/17 kam zwar nur langsam in Fahrt, war aber insgesamt ein toller Winter. Dementsprechend gut hätten die Sporthändler eingekauft. Die gute Wintersaison 2017/18 führte dann auch noch zu zusätzlichen Nachbestellungen.
Der Erfolgslauf führte dabei quer über den Globus. In den USA konnte man mit einem neuen Freestyle-Ski punkten, von dem doppelt so viel verkauft wurde als budgetiert, und Marktanteile dazugewinnen. In Europa lief es ebenfalls positiv. Einzig Japan blieb auch 2017 ein „Problemfall“, wie Klaus Hotter betont. In China fange man nun langsam an zu verkaufen, wobei es immer noch ein kleiner Markt sei. Nach und nach würden jedoch neue Skigebiete entwickelt.
Insgesamt, so Hotter, habe das Interesse am Skifahren nicht abgenommen. Im Vergleich zu den späten 90er-Jahren sei die Zahl der Skifahrtage konstant geblieben, jedoch habe sich die Zahl der Skiverkäufe halbiert. Denn es werde mehr geliehen als verkauft. Wichtig sei es deshalb, die rückläufigen Mengen durch höherwertige Modelle sowie Produktmixverbesserungen zu kompensieren.
Einen Anteil am Erfolg haben auch die Olympischen Spiele. Erfreulich: Heuer in Südkorea gingen 16 von 30 möglichen Medaillen auf das Konto der Head-Athleten. „Das hat eine viel größere Bedeutung als der reguläre Weltcup“, so Hotter, der für heuer ebenfalls positiv gestimmt ist. Denn 90 Prozent des zu erwartenden Umsatzes stehen bereits als Aufträge in den Büchern. „Wir erwarten 2018 eine ähnliche Steigerung , wenn nicht sogar mehr.“ Auch in Summe sei der Ausblick sehr gut, sagt Günter Hagspiel. Man wolle auch heuer die Umsätze weiter steigern. Auch wenn der kommende Winter immer die große Unbekannte bleibe.
Alle Hände voll zu tun
Dementsprechend hat man bei Head alle Hände voll zu tun. Man sei dabei, die Produktionskapazitäten anzupassen. Bei den Mitarbeitern wurde bereits aufgestockt. Waren es Ende April 2017 noch 316, sind aktuell 341 Kräfte in Vorarlberg beschäftigt. Die Hälfte davon wurde in der Produktion eingestellt. Zudem übernimmt Kennelbach auch immer mehr administrative Zentralfunktionen, die früher in den Ländern verteilt lagen.
Geschäftsjahr 2017
Nettoumsatz 428,061 Millionen Euro (+4 %)
Betriebsergebnis (Ebit) 39,532 Mill. Euro (+35,9 %)
Konzernüberschuss 51,693 Mill. Euro (+ 289,9 %)
Operativer Cashflow 33,438 Mill. Euro (+ 84 %)
Mitarbeiter 341 (+8 %)