Lustenauer tecnoseal mit 3D-Innovation

Markt / 17.03.2019 • 16:55 Uhr

Unternehmen ist in der Dichtungstechnik Vorreiter in Österreich.

Lustenauer tecnoseal mit 3D-Innovation
Tecnoseal-Chef Gernot Stoppel. tecnoseal

Lustenau tecnoseal hat seit der Gründung 2010 einen beeindruckenden Lauf hingelegt. Die Metapher passt nicht nur, weil Gründer und Geschäftsführer Gernot Stoppel begeisterter Triathlet ist, sondern weil er seit dem Start ein enormes Wachstumstempo an den Tag gelegt hat. Von Anbeginn an war tecnoseal der einzige Produzent von Dichtungen in Vorarlberg und die Nachfrage dementsprechend hoch. Der Umsatz stieg von Jahr zu Jahr zwischen 30 und 100 Prozent.

Dieser Erfolg war für den Unternehmer aber nie ein Grund, sich auszuruhen. Weil es in der Praxis immer wieder vorkam, dass gewisse Dichtungen Dimensionen hatten, die mittels drehen oder plottern nicht herstellbar waren, machte sich Stoppel auf die Suche nach einem passenden 3D-Drucker und fand diesen auch.

Heute ist das Lustenauer Unternehmen als erster Dichtungshersteller in Österreich in der Lage, Dichtungen auch im 3D-Druck aus Silicon herzustellen. “Die gedruckten Dichtungen können dann direkt in die Serienteile verbaut werden. Sie haben eine hohe Stabilität, sind bis 200 Grad temperaturbeständig sowie benzin- und ölbeständig und können in zwei verschiedene Härten gedruckt werden sowie auf Wunsch auch eingefärbt werden”, erklärt Stoppel im VN-Gespräch.

Neben der Dichtungstechnik kann tecnoseal mit diesem Verfahren auch sonstige Formteile fertigen. Prototypen, Funktionsmuster oder auch Serienteile. „Für einen Prototypen beispielsweise musste früher erst einmal ein Aluwerkzeug gefräst werden. Das hat Zeit und Geld gekostet“, so der Unternehmer über sein Alleinstellungsmerkmal. Bei tecnoseal schickt der Kunde eine Zeichnung und hält 24 Stunden später das Formteil in den Händen. Ein Unternehmen wisse dadurch schneller, ob eine Entwicklung auch funktioniere.

Das schätzen die Kunden, die aus unterschiedlichsten Branchen kommen. Darunter Schuhhersteller sowie Unternehmen aus den Bereichen Automotive, Motorsport, Beleuchtung, Dental oder Medizintechnik.

Ein Geben und Nehmen

Dass tecnoseal auf so einem erfolgreichen Weg unterwegs ist, liegt für Gernot Stoppel auch ganz klar an den Mitarbeitern. Seine persönliche Einstellung dazu: „Wenn jemand vom Fach kommt, kostet das auch. Man kann nicht nur verlangen, sondern muss auch geben. Mitarbeiter sind nur motiviert, wenn es ihnen auch gut geht.“

Aufgrund der guten Entwicklung des Dichtungsspezialisten wird auch der Platz im Millennium Park langsam eng. Jedoch ist eine Lösung bereits in Sicht. „Wir haben die Möglichkeit, den zweiten Stock dazuzumieten“, so Stoppel, der neben dem Standort in Lustenau auch einen weiteren in Italien hat.

Projekte im Köcher

Für heuer ist Stoppel jedenfalls optimistisch. Im vergangenen Jahr konnte ein Umsatzplus von 36 Prozent erzielt werden. Heuer könne man wahrscheinlich verdoppeln. Denn man habe zwei, drei sehr interessante Projekte im Köcher. Auch darüber hinaus ist der Unternehmer zuversichtlich. Zum einen gebe der Markt noch viel her. „Ohne Dichtung kommt kein Kaffee aus der Maschine, fährt kein Auto und funktioniert die Dusche nicht“, gibt Stoppel nur drei Beispiele. Und auch wenn der Bereich Erstausrüstung zurückgehe, steige wiederum der Reparaturbereich. In beiden ist tecnoseal vertreten. Und auch bei den Prototypen sieht er weiterhin hohen Bedarf. Schließlich sei die Entwicklung neuer Produkte für Unternehmen unabdingbar.