„Schnelles Umschaltspiel“ nicht nur auf dem Fußballplatz gefragt

Unternehmensberater Loos über die Zusammenhänge zwischen Fußball- und Arbeitsplatz.
Rankweil Unternehmen können sich laut Herbert Loos vom Fußball viel abschauen. Denn die Königsdisziplin des Sports dient in vielen Bereichen als erfolgreiches Business-Modell. So lautete auch der Titel der Veranstaltung in der Volksbank Rankweil mit Loos und dem Ex-ÖFB-Teamchef Marcel Koller, der Stargast war. Die Gemeinsamkeiten zwischen Business und Fußball liegen sozusagen bei der Performance auf dem Platz. Als Beispiel nennt der 53-Jährige die Organisation. Beim Fußball liegt das Erfolgsgeheimnis in der Taktik, im Teamgeist und der individuellen Klasse. „Heute ist es üblich, dass bei einem Ballverlust alle Spieler verteidigen und bei einem Angriff alle nach vorne gehen.“ Im Fußballjargon heißt dies „schnelles Umschaltspiel“. Auch im täglichen Geschäftsleben ist solch eine Reaktion gefragt. Das heißt, dass es weniger starre Rollen gibt, sondern ein gemeinsames Handeln gefragt ist. Das Individuum ist aber dennoch gefragt. „Ein Spieler muss in die Position reinpassen, ähnlich verhält es sich beim Mitarbeiter“, zieht der Unternehmensberater einen Vergleich. Wer in einer Abteilung etwa der oder die Beste ist, ist dafür am prädestiniertesten. Wenn eine Mannschaft auf dem Feld eingespielt ist, bedeutet dies, dass gegenseitiges Vertrauen vorhanden ist. Für den Harder ist dies auch im Geschäftsleben ein Schlüsselbegriff.
Motivation entscheidend
Auch das Thema Motivation spielt eine entscheidende Rolle. „Es ist leichter erfolgreich zu sein, als erfolgreich zu bleiben“, fällt Herbert Loos dazu spontan ein. Ein Trainer muss stets bemüht sein, aus seinem Team das letzte „herauszukitzeln“. Mitarbeiter zu immer mehr Leistung motivieren zu wollen, wäre aber kontraproduktiv. Das Geheimnis liegt vielmehr darin, dass sie ihre Arbeit mit Freude oder sogar Enthusiasmus erledigen. Wie im Sport braucht es dazu auch die Emotionen. Werden diese vermittelt, wirkt sich dies auch auf ihr Schaffen positiv aus. Und wie ist es, wenn es einen Elfmeter gibt? „Die Torleute schmeißen sich praktisch immer in die linke oder rechte Ecke, wenn der Schütze schießt. Dabei ist es gut möglich, dass er einfach in die Mitte zielt.“ Warum sie dennoch nie stehenbleiben? „Weil es für den Torhüter blöd aussieht. Das ist der einzige Grund.“ Was Loos damit vermitteln will? „Es braucht im Geschäftsleben vielleicht nicht immer den Aktionismus wie ihn der Tormann setzt. Manchmal ist es besser, einfach ruhig zu bleiben.“ CRO
„Es ist leichter erfolgreich zu sein, als erfolgreich zu bleiben.“