MAN Haubner droht Lustenau mit Abwanderung

Nutzfahrzeuge-Händler kämpft um Grundstück für Erweiterung.
Lustenau Seit 1996 befindet sich die Firma Nutzfahrzeuge Haubner GmbH am Standort in der Dornbirner Straße in Lustenau. Doch wie lange das Unternehmen den Standort noch betreiben kann, ist unklar. Denn Haubner ist seit rund zwei Jahren auf der Suche nach einer Möglichkeit, um den Firmenstammsitz mit benachbarten Gemeindegrundstücken zu vergrößern – bislang vergeblich. Jetzt steht eine Standortverlegung im Raum.
Susanne Bolt, geschäftsführende Gesellschafterin von Haubner, erklärt, man stoße auf dem rund 11.000 Quadratmeter großen Grundstück, das sich im Besitz von MAN befindet, an die Grenzen. “In die Höhe bauen können wir nicht und wir können auch nicht einfach so den Standort umbauen, da MAN weltweit klare CI-Vorgaben hat, die man einhalten muss.”
Die einzige Möglichkeit für das 50-Mitarbeiter-Unternehmen, auch zukünftig von diesem Standort aus tätig zu sein, sei die Ausweitung des Firmengeländes auf Teile der Nachbargrundstücke, sagte Bolt. Es gehe um etwa 2000 benötigte Quadratmeter. Östlich von Haubner befindet sich das nach wie vor unbebaute ‘Ikea’-Grundstück. Westlich steht ein derzeit ungenutztes Betriebsgebäude. Beide Grundstücke befinden sich im Eigentum der Marktgemeinde. In Gesprächen mit der Gemeinde sei als eine Variante auch ein neuer Standort im Lustenauer Betriebsgebiet “Heitere” behandelt worden. “Das ist nicht finanzierbar. Ein Konzern wie MAN steigt da aus”, so Bolt.
Der Lustenauer Bürgermeister Kurt Fischer bestätigt, dass es seit längerer Zeit Gespräche mit Haubner gebe und dass es dabei auch einmal um eine Verlegung in die “Heitere” gegangen sei. “Der Platzbedarf des Unternehmens ist groß. Allerdings kommen weder ein teilweises Anschneiden des ‘Ikea’-Grundstücks noch ein Verkauf des ehemaligen Carla-Gebäudes infrage, für das ich andere Pläne habe. Haubner kann an diesem Standort nur in die Höhe wachsen.”
Susanne Bolt ist die Position der Gemeinde bekannt. “Es ist für uns schon seltsam, dass man als alteingesessenes Unternehmen mit fast 50 Mitarbeitern von der Gemeinde keinerlei Rückendeckung bekommt. Gerade in unserem Fall wäre eine Lösung ja auch vergleichsweise einfach. Wohl oder übel werden wir uns über eine Verlegung des Standorts Gedanken machen müssen. Ob das eine Verlegung in Lustenau ist oder aber eine Abwanderung in eine andere Gemeinde, ist derzeit völlig offen.” Gleiches gelte für den Zeitplan.