Immer weniger Kunden kommen in Bankfilialen

Markt / 19.03.2020 • 20:00 Uhr
Immer weniger Kunden kommen in Bankfilialen
Banken raten dazu, in den Geschäften bargeldlos zu bezahlen. VN/LERCH

Vorarlbergs Banken reagieren mit Telefon- und Online-Services. Bargeldversorgung gewährleistet.

Schwarzach Den heimischen Banken kommt auch in der Corona-Krise eine wichtige Funktion zu. Vor allem geht es darum, die Bevölkerung und die Wirtschaft mit ausreichend Bargeldreserven zu versorgen. Aber auch darum, ihre Mitarbeiter und Kunden nach Möglichkeit vor Ansteckung zu schützen.

Bei den Vorarlberger Raiffeisenbanken ist nach einem turbulenten Montag, an dem noch viele Kunden die Schalter aufgesucht haben, Ruhe eingekehrt. „Nachdem in den derzeit offenen Geschäften auch bargeldlos bezahlt werden kann und die Einkaufsmöglichkeiten ansonsten ja gänzlich beschränkt sind, ist der Bedarf unserer Kunden nach Bargeld deutlich geringer als zu normalen Zeiten“, berichtet Wilfried Hopfner, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenlandesbank Vorarlberg. Die Bargeldversorgung sei aber sowohl über die Bankomaten als auch über die geöffneten Raiffeisenbanken gewährleistet.

Telefonservice nutzen

Auch bei der Volksbank Vorarlberg hat die Kundenfrequenz in den Filialen insgesamt stark abgenommen. Allerdings würden in einigen Fällen leider gerade ältere Kunden nach wie vor in die Filialen kommen. „Dieser Umstand bereitet uns Sorgen und wir appellieren an alle Kunden, unseren Telefon- und Online-Service zu nutzen“, erklärt Vorstandschef Gerhard Hamel. Viele Bankleistungen können nun per Telefon und online durchgeführt werden. „Kein Kunde muss in die Filiale kommen, um seine Bankgeschäfte zu erledigen“, so Hamel. Mit einer Telefonvereinbarung könne alles genauso wie in einer Bankfiliale erledigt werden – von der Einzahlung eines Zahlscheins bis zu Umbuchungen oder der Bearbeitung von Daueraufträgen.

Aufgabe als Geldversorger

Bei der Dornbirner Sparkasse sieht man sich auf die nun vollkommen neuartige Situation in vielerlei Hinsicht sehr gut vorbereitet. „Wir können deshalb unserer Aufgabe als Geldversorger gut nachkommen. Unsere Kunden haben sich rasch an die neuen Verhältnisse gewöhnt und umgestellt, sodass in den Filialen nicht viel los ist“, berichtet Vorstandsvorsitzender Werner Böhler.

Weniger Filialbesuche

Bei der Hypo Vorarlberg sind die Kundenbesuche in den Filialen mittlerweile deutlich zurückgegangen. „Die temporär etwas erhöhte Nachfrage nach Bargeld ist mittlerweile wieder völlig abgeflacht“, sagt Vorstand Wilfried Amann. Die Beratungsleistungen seien weiterhin sichergestellt, allerdings würden Termine hauptsächlich telefonisch oder via E-Mail stattfinden, um die persönlichen Kontakte so gering wie möglich zu halten. Kunden wird empfohlen, in den Geschäften kontaktlos zu bezahlen. Hinsichtlich Mitarbeitern habe man frühzeitig auf Maßnahmen wie beispielsweise Teamsplitting gesetzt, damit der Geschäftsbetrieb mit möglichst wenig Einschränkungen weiterlaufen kann.

Zur Seite stehen

Die größte Aufgabe sieht Raiffeisen-Vorstandschef Wilfried Hopfner derzeit darin, allen Haushalten und Unternehmen im Rahmen der regulatorischen Möglichkeiten zur Seite zu stehen. „Die vielen nachvollziehbaren, zum Teil besorgten Anrufe und E-Mails, die unsere Kundenbetreuer aktuell erreichen, werden sehr gewissenhaft, zeitnah und unbürokratisch bearbeitet.“ Es gebe, so der Vorstandsvorsitzende, verschiedenste Unterstützungsmöglichkeiten für Unternehmen und Privatpersonen, die durch das Coronavirus in Not geraten. „Sobald die Richtlinien für die Förderprogramme vom Bund und Land konkret vorliegen, werden unsere Berater die Kunden auch bei Antragstellung und Abwicklung unterstützen.“