“Wie im falschen Film”: Unternehmensgründung in Corona-Zeiten

Wie der 37-Jährige die Unternehmensgründung in Zeiten des Virus erlebt.
Feldkirch Peter Flatscher (37) war immer schon begeistert vom Unternehmertum. Sich früher oder später selbstständig zu machen, war da fast ein logischer Schritt.
Den Traum vom eigenen Unternehmen hat er sich erfüllt. Auch wenn das Timing besser hätte sein können. „Zwischen dem ersten Gedanken an das eigene Unternehmen bis zum Sprung ins kalte Wasser liegt schon ein längerer Prozess mit vielen Ups and Downs. Die Gewerbeanmeldung war dann am 19. Februar 2020. Ein paar Wochen später ging die Welt gefühlt unter und ich dachte mir kurz, ich bin im falschen Film“, erzählt der Jungunternehmer über das Gründen in Zeiten von Corona. Vom Virus lässt er sich aber nicht unterkriegen. „Ich habe schnell die neue Situation angenommen und die ohnehin schon sehr digitalen Prozesse weiter optimiert.“
Vom Sprachrohr zum Gründer
Mit Gründungen kennt sich Peter Flatscher aus. Nach dem Studium und ersten beruflichen Schritten bei der Sparkasse arbeitete er im Gründerservice der Wirtschaftskammer und war Geschäftsführer der Jungen Wirtschaft. Er beriet viele Jahre Gründer und war Sprachrohr der jungen Unternehmer im Land.
Heute ist er selbst einer. Sein Unternehmen heißt veicus. „Der Name hat den Ursprung in den lateinischen Begriffen vivus (lebendig) und crescere (entwickeln). Im Fokus steht die zukunftsfähige Unternehmensentwicklung“, sagt Flatscher, der in seiner Tätigkeit Unternehmensberatung mit digitaler Umsetzung kombiniert und so eine nachhaltige Grundhaltung mit digitalen Geschäftslogiken verbindet. „Wir helfen Familienunternehmen, Nachfolgern und Gründern, ihre Vorhaben in die Tat umzusetzen. Beispiele sind Unternehmenskonzepte für Geschäftsideen oder die Projektleitung für Maßnahmen der Organisationsentwicklung.“
Optimismus nicht nehmen lassen
Aktuell unterstützt er seine Kunden intensiv in den Bereichen Finanzierung und Förderung. „Denn manchen Unternehmen wurde durch Corona von heute auf morgen die Existenzgrundlage genommen. Die Sicherung der Liquidität steht bei fast allen Betrieben an oberster Stelle“, betont Flatscher. Daneben gelte es nun, einen Fahrplan für die nächsten Monate zu entwickeln und – so schwer es manchmal sein mag – den Grundoptimismus zu behalten. „Optimismus und Gestaltungsdrang sind unternehmerische Tugenden, die mich immer schon fasziniert haben. Das dürfen wir uns nicht nehmen lassen.“
Flatscher selbst will sich nun möglichst schnell etablieren. „Mittelfristig sollen neben dem Dienstleistungsbereich auch eigene Produktentwicklungen getestet werden.“ Und langfristig? „veicus soll die nachhaltigste Unternehmensberatung in der Region werden.“