So sieht ökologischer Lärmschutz aus

Markt / 10.05.2020 • 21:00 Uhr
So sieht ökologischer Lärmschutz aus
Unternehmer Stefan Gieselbrecht vor der begrünten Lärmschutzwand. VN/PAULITSCH

Grünkonzept baut auf begrünte Lärmschutzwand.

Langen Angefangen hat Stefan Gieselbrechts unternehmerische Laufbahn vor 14 Jahren. Mit dem Baumpflegeteam bietet er einen Rundumservice um den Baum an. Daneben ist der Langener aber immer auf der Suche nach neuen, kreativen und innovativen Konzepten.

Mit seiner Firma Grünkonzept hat er beispielsweise Vorarlbergs erstes digitales Baumkataster entwickelt. Nun hat er eine weitere Neuerung im Angebot. Die begrünte Lärmschutzwand. „Sie ist ökologisch wertvoll, hat beste Lärmschutzwerte und man bekommt sympathisches Grün statt einer grauen Mauer“, sagt Gieselbrecht.

In Lauterach wurde gerade eine solche Wand mit 71 Metern Länge und drei Metern Höhe errichtet. Zum Einsatz kommt ein Stahlgerüst, das vor Ort mit Material befüllt und anschließend je nach Wunsch bepflanzt wird, die Wand mit Kletterpflanzen wie Efeu oder Wildem Wein, die Dammkrone mit Gras oder auch einer Blumenwiese.

So geht der Aufbau der Wand vonstatten. <span class="copyright">VN/Paulitsch</span>
So geht der Aufbau der Wand vonstatten. VN/Paulitsch

Entwickelt wurde das System von einem Bremer Unternehmen. Grünkonzept hat das Vertriebsrecht für Österreich, Norditalien, die Schweiz und Teile Süddeutschlands.

Bei den Maßen sind hier kaum Grenzen gesetzt. „Wir können die Länge unendlich ansetzen. Bei der Höhe funktioniert es zwischen 0,5 und acht Meter problemlos“, erklärt der Unternehmer. Dass der Lärmschutz so optimal funktioniere, liege an der Masse, mit der die Wand befüllt ist. Idealerweise verwende man Aushubmaterial direkt vor Ort.

Gieselbrecht ist sich sicher: Das Interesse wird groß sein, denn die grüne Wand passt gut zur aktuellen Zeit, in der Klimafragen im Fokus stehen. “Sie ist ökologisch wertvoll für Mensch und Natur.”

Ein einziger Nachteil

Bei allen Vorteilen, die die Wand hat, gebe es einen einzigen Nachteil: Sie ist mit einem Meter etwas breiter als eine normale Lärmschutzwand und benötigt daher mehr Platz. Dafür braucht sie aber kein Fundament, sondern wird auf eine 30 Zentimeter Schottertragschicht gestellt. „Bei einer drei Meter hohen Wand schaffen wir 70 Laufmeter am Tag. Neben der Schnelligkeit ist sie auch günstiger als eine normale Lärmschutzwand, weil das Fundament entfällt“, sagt Gieselbrecht. Und wie ernähren sich die Pflanzen an der Wand? Auch dafür gibt es eine innovative Lösung. Links und rechts werden Substratstreifen angebracht. Zudem laufe das Regenwasser nicht in die Wand, sondern ebenfalls an den Seiten hinunter. Somit ist sie quasi pflegefrei.