Börsen versprühen Optimismus

Dornbirn Nach der teilweisen Lockerung der Beschränkungen des öffentlichen Lebens sind alle Augen auf die wirtschaftliche Situation in den jeweiligen Ländern gerichtet. Ob die Maßnahmen der Regierungen und der Zentralbanken greifen – das sind weiterhin die bestimmenden Fragen für die Kapitalmärkte. Die Aktienbörsen haben sich von den Tiefstständen im März bereits deutlich erholt. In den letzten Tagen sind sie in eine Art Rallye-Modus übergegangen, nachdem die Aussicht auf weltweite Reiseerleichterungen im Sommer den AnlegerInnen Mut gemacht hatte.

Es stellt sich die Frage, ob der überschwängliche Optimismus gerechtfertigt ist? Kurzfristige Marktzyklen sind systematisch, d.h. mit einer gewissen Zuverlässigkeit, nicht prognostizierbar. Der Index der US-amerikanischen Technologiebörse Nasdaq hat etwa trotz Krise das Jahresanfangsniveau bereits wieder erreicht, was nicht unbedingt zu erwarten gewesen wäre. Aktuell gibt es beträchtliche Unsicherheiten über den weiteren Verlauf der Virusepidemie und wie Unternehmen und Konsumenten auf die Lockerung der Restriktionen reagieren werden. Die Börsen nehmen eine Erholung der Wirtschaft und insbesondere des Tourismus vorweg.

Mittelfristig, wenn sich die Wirtschaft vom aktuellen Schock erholt und vor allem die Unternehmensgewinne wieder nach oben drehen, bleiben die Aussichten für Aktien positiv. Bei den aktuell niedrigen Zinsniveaus ist davon auszugehen, dass Aktien über einen Drei- bis Fünfjahreszeitraum die attraktivste Anlageklasse bleibt. Für AnlegerInnen ist es nach wie vor die klügste Strategie regelmäßig und diszipliniert über Fondssparpläne in den Aktienmarkt zu investieren und damit die Einstiegskurse über verschiedene Marktphasen zu verteilen und von langfristig steigenden Kursen zu profitieren