Es wird wieder eingestellt

2671 arbeitslose Menschen weniger in Vorarlberg im Juni. Krisenfolgen wirken weiter.
Bregenz Waren im April noch knapp 18.000 Menschen in Vorarlberg arbeitslos, flacht die Kurve nun ab. Mit Ende Juni gab es 14.125 vorgemerkte Arbeitslose. Das ist im Vergleich zum Mai ein Rückgang von 2671 Personen oder knapp 16 Prozent. Grund ist vor allem das Hochfahren der Wirtschaft.
Wirkliche Euphorie entfachen die Zahlen allerdings noch nicht. Denn sieht man sich das Vorjahr an, liegt der Bestand noch immer deutlich darüber. Im Juni 2019 gab es um 5706 arbeitslose Menschen weniger im Land als aktuell. „Auch wenn die Arbeitslosen- und Kurzarbeitszahlen sinken, werden uns die Folgen der Krise noch länger beschäftigen“, erklärt AMS-Chef Bernhard Bereuter. Um die Auswirkungen abzufedern, arbeite man intensiv daran, die Menschen möglichst schnell wieder in Beschäftigung zu bringen und die steigende Zahl offener Stellen zu besetzen. Aktuell sind beim AMS 3137 offene Stellen verzeichnet, die es zu besetzen gibt. Das sind zwar über 1100 weniger als im Vorjahresmonat, aber immerhin etwas mehr als noch im Mai. Bei den Lehrstellen gibt es ein Angebot von rund 1067 Ausbildungsangeboten. Betriebe fangen also wieder verstärkt an, Beschäftigte einzustellen. Derzeit kommen auf eine offene Stelle im Schnitt 4,5 Arbeitslose.
Tourismus zieht an
Die meisten arbeitslosen Menschen gibt es in den Hilfsberufen (3080), gefolgt von Tourismus (2176), Büro (1807) und Handel (1580). Knapp 14 Prozent der Arbeitslosen haben bereits eine Wiedereinstellungszusage. Im Tourismus sind es 36 Prozent. Viele Hotels würden erst Mitte Juli öffnen, hofft AMS-Chef Bereuter auf eine Erholung in diesem Bereich. 48.858 Beschäftigte befinden sich aktuell noch in Kurzarbeit. Tendenz fallend. Der Höchststand lag am 27. Mai bei 68.243 Personen. VN-reh
„Auch wenn die Zahlen sinken, werden uns die Folgen der Krise noch länger beschäftigen.“