Après-Ski und offene Fenster

Markt / 25.08.2020 • 18:58 Uhr
Die Interessenvertretung der Seilbahnunternehmen hat einen Leitfaden für die Betriebe erstellt, damit die Wintersaison trotz widriger Umstände klappt. VN/Steurer
Die Interessenvertretung der Seilbahnunternehmen hat einen Leitfaden für die Betriebe erstellt, damit die Wintersaison trotz widriger Umstände klappt. VN/Steurer

So wollen sich die Seilbahnen für die Wintersaison rüsten.

Wien In gut drei Monaten steht die Wintersaison vor der Tür. Aus Sicht der Seilbahnen stellt sich nun immer mehr die Frage, welche Regeln dann coronabedingt gelten werden. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hatte erst kürzlich Wintertourismus „unter ganz spezifischen Rahmenbedingungen“ in Aussicht gestellt. Diese werden gerade vorbereitet. Die Branche ist aber bereits aktiv geworden und hat nun einen Leitfaden für die Betriebe erstellt. So könnten die Betriebe länger planen, sagt Österreichs Seilbahnobmann Franz Hörl.

Maske als Modeaccessoire

Da Seilbahnen zu den öffentlichen Verkehrsmitteln zählen, ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes Pflicht, genauso wie die Einhaltung des Ein-Meter-Abstandes. Auch im Anstellbereich ist die Maske zu tragen. Daran findet die Branche aber ihr Gutes. „Das bindet sich im Winter in die Mode bestens ein“, findet Hörl. Die Bereitschaft zum Tragen einer Maske werde im Winter ohnehin größer sein, zumal diese auch ein Wärmeschutz sei.

85 Prozent der Bahnen seien offen, wie Sessel- oder Schlepplifte. In den 15 Prozent der Bahnen, die geschlossen sind, sei für eine Belüftung gesorgt. Man empfehle, die Fenster so zu schalten, dass sie erst gar nicht geschlossen werden können. Auch wenn in allen Bahnen in Österreich die Fahrtzeit unter der kritischen Zeit von 15 Minuten liege. Damit die Verweildauer dennoch möglichst niedrig ist, seien die Geschwindigkeiten der Bahnen auch erhöht worden.

Generell sei man aber gegen eine Begrenzung der Gästeanzahl in den Kabinen. „Eine Begrenzung führt nur dazu, dass wir Warteschlangen produzieren“, sagt Hörl. Wo es möglich ist, sollen die Anstehzeiten so gering wie möglich gehalten werden. Das beginne schon beim Parkplatz. Liftkarten sollen bereits online besorgt werden können, um den Kassenbereich zu entlasten. Leitsysteme sollen den Gästestrom lenken, Personal das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes sowie die Einhaltung des Sicherheitsabstandes kontrollieren. Auch regelmäßige Durchsagen sollen die Skifahrer an die Maßnahmen erinnern. Damit sich die Gäste sicher fühlen, sollen zudem alle Mitarbeiter getestet werden, „vom Skilehrer bis zum Hausmeister“.

Beim Thema Après-Ski plädiere die Branche für eine verpflichtende Registrierung der Gäste, für eine Zwischensperrstunde ab etwa 18.30 Uhr um die Lokale zu desinfizieren, sowie für eine Reglementierung der Gästezahl.

„Ein kontrolliertes Après-Ski ist sicher besser als Partys in den Seitengassen.“