Immobiliennachfrage weiter sehr hoch

Markt / 17.03.2021 • 19:47 Uhr
Das Wolford-Gebäude war 2020 die umsatzstärkste Verbücherung. wolford
Das Wolford-Gebäude war 2020 die umsatzstärkste Verbücherung. wolford

Corona-Auswirkungen in der zweiten Jahreshälfte 2021 erwartet.

Schwarzach 7444 Immobilien wechselten in Vorarlberg im vergangenen Jahr den Besitzer. Das sind um 729 Objekte oder 10,9 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Hauptverantwortlich für die Steigerung ist der Bezirk Bregenz. Dort wurden 2020 laut Grundbuch 2758 Immobilien verkauft, ein Zuwachs um 23 Prozent. Dahinter folgen die Bezirke Feldkirch (1920 Verkäufe), Dornbirn (1661) und Bludenz (1105). Wobei Bludenz der einzige Bezirk war, der einen Rückgang (-8,3%) verzeichnete.

Hohe Transaktionswerte

Der Verkaufswert der Immobilien lag insgesamt bei 2,26 Milliarden Euro (+9,3%). Den höchsten Preis erzielte im vergangenen Jahr aber einmal nicht ein Objekt am Arlberg. Auf Platz eins liegt das Wolford-Gebäude in Bregenz, das für 72,3 Millionen Euro an Beschlägehersteller Blum ging. Dann folgt aber schon das Hotel Tannbergerhof in Lech für 15,5 Millionen Euro, eine Liegenschaft in Götzis für 15 Millionen Euro, ein Bürogebäude in Bregenz um 12,9 Millionen Euro sowie ein Betriebs- und Geschäftsobjekt in Rankweil für 12,4 Millionen Euro. Österreichweit stieg die Anzahl der Immobilien-Verbücherungen 2020 auf 145.780, das sind um 7090 Liegenschaften mehr als im bisherigen Rekordjahr. Der Verkaufswert legte um 2,3 Prozent auf 35,1 Milliarden Euro zu. Von den Steigerungen der letzten Jahre ist das weit entfernt. Allerdings habe sich der Immobilienmarkt auch 2020 noch auf sehr hohem Niveau bewegt, sagt Remax-Geschäftsführer Bernhard Reikersdorfer. Die Nachfrage sei weiter sehr hoch und das Angebot knapp. „Speziell Einfamilienhäuser, Baugrundstücke und Eigentumswohnungen erfreuten sich weiterhin sehr großer Beliebtheit.“

Kein Corona-Effekt

In diesen Bereichen hätte die Coronakrise kaum einen Effekt gehabt. „Spürbare Auswirkungen von Covid19 auf den Immobilienmarkt erwarten wir in der zweiten Jahreshälfte 2021“, betont Reikersdorfer. So rechne er vor allem im Wohn- und Gewerbeimmobilienbereich mit einem steigenden Angebot. „Bei Wohnimmobilien wird die Nachfrage weiter hoch bleiben und die Preisdynamik wird abflachen“.

Erste Schatten werfe Corona allerdings auf zwei Segmente. So seien die Verkaufsaussichten für Gebäude, in denen Gastronomen oder Händler eingemietet sind, beziehungsweise für Hotels derzeit weniger erfolgsversprechend. VN-reh

„2020 war geprägt von einer sehr hohen Nachfrage von Eigennutzern und Anlegern.“