Blum profitiert vom Küchenboom

Markt / 15.07.2021 • 22:22 Uhr
Philipp Blum:

Philipp Blum: “Kunden müssen derzeit leider länger auf Produkte warten.”

Umsatzplus von 24,7 Prozent. Lieferketten und Rohstoffe bleiben Herausforderung.

Höchst „Wir haben in den letzten Monaten vieles erlebt, was wir so nicht für möglich gehalten hätten“, sagt Blum-Geschäftsführer Philipp Blum anlässlich der Präsentation der Zahlen des Wirtschaftsjahres 2020/21. Denn die so massive Nachfrage nach Möbeln und Küchen kam für den Beschlägeproduzenten doch überraschend. Am Ende war das Jahr zwar turbulent, aber auch höchst erfolgreich. Beim Umsatz gab es ein sattes Plus von 24,7 Prozent auf 2,376 Milliarden Euro.

Investitionen ins Zuhause

Die eigenen vier Wände legten durch Corona an Bedeutung zu. Es wurde renoviert und umgebaut. Und das auf allen Märkten weltweit. Somit gab es für Blum keine Region, die nicht mit einem Zuwachs abschloss. Der größte Teil des Umsatzes (44 Prozent) kommt nach wie vor aus Europa, gefolgt vom größten Einzelmarkt USA (13 Prozent). Diesen Trend habe es zuvor auch schon gegeben, durch Corona habe er aber einen regelrechten „Boom“ erfahren.

Die große Nachfrage nach Blum-Produkten führte allerdings auch zu Herausforderungen, wie Geschäftsführer Martin Blum erklärt. Die Produktion hätte man durch den hohen Arbeitseinsatz der Mitarbeiter bewältigen können. Auch wenn die Lieferzeiten angepasst werden mussten. Allerdings bereiten die steigenden Transportkosten und Rohstoffpreise – bei Stahl etwa fast eine Verdoppelung – sowie die angespannten Lieferketten Sorgen. Bei all diesen externen Faktoren seien einem die Hände gebunden.Investiert wurden im Jahr 2020/21 rund 259 Millionen Euro, 68 Prozent davon in die Vorarlberger Werke. So geht die Erweiterung des Werk 4 in Bregenz im Sommer in Betrieb und in Gaißau hat die Erweiterung der Produktions- und Lagerflächen begonnen. Das neue Werk in China soll indes Anfang 2022 fertiggestellt sein. Hier entsteht eine lokale Produktion, um lange Transportwege zu vermeiden.

Vier Wände bleiben wichtig

Für die Zukunft sind die Geschäftsführer optimistisch. Auch wenn die Situation hinsichtlich Lieferketten und Rohmaterial herausfordernd bleibe und schwer abzuschätzen sei, ob die neue Freiheit die Privatausgaben neu ordnen werde. „Wir glauben, dass die Bedeutung der eigenen vier Wände und damit die Nachfrage nach Beschlägen bestehen bleibt.“ VN-reh

Martin Blum: „Die große Nachfrage ist auch eine Herausforderung.“

Martin Blum: „Die große Nachfrage ist auch eine Herausforderung.“

Die Nachfrage im Möbelbau hat bei Blum für einen überproportionalen Umsatzanstieg gesorgt. blum
Die Nachfrage im Möbelbau hat bei Blum für einen überproportionalen Umsatzanstieg gesorgt. blum

Wirtschaftsjahr 2020/21 (1. Juli 2020 – 30. Juni 2021)

Umsatz 2,376 Milliarden Euro (+24,7 %)

Mitarbeiter 8778 weltweit, davon 6551 in Vorarlberg

Lehrlinge 410 (93 Lehranfänger ab September)

Produktionsstandorte 8 Werke in Vorarlberg, weitere in USA, Brasilien und Polen

Auslandsumsatz 97 %

Tochtergesellschaften/Repräsentanzen 33

weltweit belieferte Märkte
über 120