Wie Praktikanten Unternehmen bei Nachhaltigkeit unterstützen

Markt / 01.08.2021 • 21:01 Uhr
Sieben PraktikantInnen – hier im Bild mit Claudio Tedeschi und Sophie Lintner (Caritas Vorarlberg) suchten nach Lösungen, wie Unternehmen die globalen Nachhaltigkeitsziele voranbringen können.<br><span class="copyright">Caritas/Philipp Mück</span>.
Sieben PraktikantInnen – hier im Bild mit Claudio Tedeschi und Sophie Lintner (Caritas Vorarlberg) suchten nach Lösungen, wie Unternehmen die globalen Nachhaltigkeitsziele voranbringen können.
Caritas/Philipp Mück.

Ferialpraktikanten helfen Vorarlberger Firmen, Nachhaltigkeitsziele zu implementieren.

Dornbirn Auch mit einem Ferialjob kann man einen Beitrag zum Klimawandel und Nachhaltigkeit leisten. Denn es sind viele große und kleine Schritte, die schlußendlich zum Ziel führen. Das war für das erst im vergangenen Jahr gegründete SDG-Forum Vorarlberg, Anlass und Aufgabe einen Ferialjob mit besonderem Mehrwert für Unternehmen und Studierende zu schaffen. Mit der SDG Challenge wurden innerhalb der Ferialjobzeit von vier Wochen nachhaltige Lösungen gemeinsam entwickelt. Die erste Auflage der Challenge übertraf die Erwartungen: Sieben Ferial-Praktikant*innen präsentierten gestern zum Abschluss den Partner-Unternehmen die Ergebnisse und zeigten damit auf, wie die globalen Nachhaltigkeitsziele (kurz SDG) in den Unternehmen und Organisationen in Vorarlberg vorangebracht werden können.

Das Kürzel SDG steht für die Sustainable Development Goals, also die nachhaltigen Entwicklungsziele, der UNO, eine Agenda für die nachhaltige globale Entwicklung, um ein Leben für alle Menschen sicherzustellen und den Kollaps zu vermeiden. Die Vereinten Nationen – und auch Österreich – haben im Jahr 2015 mit siebzehn Zielen die Ausrichtung für eine nachhaltige globale Entwicklung definiert – u. a. in den Bereichen Innovation und Bildung, Ernährungssicherheit und Landwirtschaft, Wasser und Energie, Armutsbekämpfung, Gesundheit oder Maßnahmen zum Klimaschutz. Die ambitionierten Ziele sollten alle Mitgliedstaaten bis 2030 umsetzen.

Unternehmen aktiv beteiligt

Inzwischen hat sich zu diesem nachhaltigen Referenzrahmen ein weltweites Netz aus Wissen und innovativen Ansätzen für die Umsetzung entwickelt, das möglichst allen zugänglich sein soll. Um diese Zielsetzung bekannter zu machen sowie eine Motivation zu schaffen, um nachhaltige Entwicklungen voranzutreiben, hat sich auf Initiative der Jugendbotschafter für UN-Kinderrechte und SDG gemeinsam mit der Caritas Vorarlberg gestartet.

Eine der Maßnahmen des Vorarlberger SDG-Forums ist die sogenannte SDG Challenge: Während vier Wochen erarbeiteten sieben Ferialpraktikantinnen und -praktikanten im WirkRaum Dornbirn für verschiedene Unternehmen konkrete Möglichkeiten, wie sie die nachhaltige Entwicklungsziele in ihren Betrieben implementieren und nach Innen und Außen weitertragen können. Ziel ist es, Lösungsansätze durch unterschiedliche Perspektiven anzureichern und den Firmen und Organisationen Entscheidungsgrundlagen zu liefern.

„Besonders erfreulich ist das große Interesse auf Seite der Unternehmen.“

Claudio Tedeschi, SDG Forum Vorarlberg

Verschiedene Dialogformate, wie das Dialogfrühstück und die After-Work-Talks trugen in den vergangenen Wochen dazu bei, die Inhalte zu verdichten und zusätzliches Fachwissen einfließen zu lassen. Mit dabei waren beim SDG Challene neben der Jungen Wirtschaft und der Wirtschafts-Standort Vorarlberg (WISTO), die Firmen Dorfelektriker Mittelberger Götzis und der Verpackungsspezialist pratopac aus Klaus, das Energieinstitut Vorarlberg, die inatura, die Marktgemeinde Götzis sowie die Caritas Vorarlberg. „Besonders erfreulich ist das große Interesse auf Seite der Unternehmen, die sich inhaltlich sehr aktiv beteiligt haben und als Sponsoren die Personalkosten für die Ferialjobs tragen“, freut sich Claudio Tedeschi, Initiator der SDG Challenge. Das Echo der anwesenden Unternehmerinnen und Unternehmer bei der Präsentation der Ergebnisse war sehr positiv – die gemeinsam erarbeiteten Schritte sollen nun nach und nach in den Unternehmen implementiert werden, so Tedeschi.

Umfrage: Sind sie mit den Ergebnissen der SDG Challenge zufrieden?

Die vergangenen Wochen waren extrem lehrreich für mich und gleichzeitig eine große Motivation, um weiterhin Nachhaltigkeit in Betrieben sowie in meinem Privatleben zu fördern. Es war einerseits ein intensives Arbeiten, aber auch viel Spaß in einem super Team. Schön, wenn ein Ferialjob Zukunft gestaltet! Denise Brecher, Studentin/Praktikantin

Wir haben uns speziell mit den Themen „Nachhaltigkeit“ und „Green Deal für den Wirtschaftsstandort Vorarlberg“ befasst und Praktikant Levin hat hier wirklich eine tolle Arbeit geleistet. Es wurden die für uns passenden Grundlagen herausgefiltert, wir werden weiterhin zusammenarbeiten und diese in innovative Lösungen umwandeln. Mathias Bertsch, WISTO

Die SDG-Challenge hat es ermöglicht, Kapazitäten für ein sehr wichtiges Thema zu schaffen, die im operativen Geschäft untergehen würden. Zudem wurde uns ein externer Blick auf unser Handeln geboten. Wir sind zwar Ökoprofit- und gemeinwohlzertifiziert, haben hier aber konkrete Schritte aufgezeigt bekommen, wie wir weiter ins Handeln kommen. Tim Mittelberger, Dorfelektriker

Wir möchten als Energieinstitut einen möglichst ganzheitlichen Zugang zu den SDG schaffen und hier unseren Beitrag zur Bewusstseinsbildung leisten. Nachhaltigkeit ist ein gesamthaftes Thema und wir müssen uns alle gemeinsam darum kümmern. Die Initiative der SDG-Challenge ist aus unserer Sicht extrem wertvoll. Wolfgang Seidel, Energieinstitut Vorarlberg