“Das Renovierungspotenzial ist riesig”

Markt / 22.10.2021 • 17:40 Uhr / 7 Minuten Lesezeit
In der Bäderausstellung in Thal (CH) bekommen Interessierte einen Überblick über alle Möglichkeiten und Materialien für die Badsanierung.

In der Bäderausstellung in Thal (CH) bekommen Interessierte einen Überblick über alle Möglichkeiten und Materialien für die Badsanierung.

Marco Fitz will mit Viterma bald auch in Deutschland flächendeckend vertreten sein.

Lustenau Marco Fitz leitet die Geschicke des Badrenovierungsspezialisten Viterma. Neben der eigenen Produktion baut er dabei auf ein Franchise-System.

 

Sie haben das Buch „Sei der Hammer, nicht der Nagel!“ geschrieben. Wieso sind Sie unter die Autoren gegangen?

Fitz Das war immer schon ein Traum von mir, wobei nie klar war, in welcher Art und Weise das passieren würde. In den Jahren, in denen ich Unternehmer bin, habe ich verschiedene Dinge festgestellt. Es gibt eine Struktur, wie man als kleiner Unternehmer größer werden kann. Denn das ist das, was wir erreicht haben. Dazu gibt es gewisse Schritte, die notwendig dafür sind. Das Buch ist eine einfache Anleitung und kein betriebswirtschaftliches Sachbuch.

 

Was ist die wichtigste Botschaft, die Sie Unternehmern und Gründern mitgeben wollen?

Fitz Die Positionierung ist ganz wichtig. Man muss wissen, was man will und was man gut kann. Zudem geht es darum, Schritt für Schritt vorzugehen. Man kann nicht von heute auf morgen die Welt erobern. Die Hürde ist hier oft, dass man denkt, es geht nichts weiter, und dann gibt man auf. Dazu braucht es Disziplin und Durchhaltevermögen. Eine der großen Herausforderungen ist auch, Dinge von außen anzunehmen. Damit tun sich viele Unternehmer schwer.

 

Bezüglich Positionierung haben Sie selbst Erfahrungen gemacht. Denn der Fokus von Viterma lag ursprünglich auf Whirlpoolbadewannen. Wieso ging die Spezialisierung dann zur Badrenovierung?

Fitz Eigentlich ist das dem Misserfolg geschuldet. Anfangs erfolgreich, gab es dann immer mehr Günstiganbieter aus Fernost. Dann hatten wir den Gedanken, wir bieten Badrenovierungen an und wenn jemand kommt, der sich dafür interessiert, zeigen wir ihm auch unsere Whirlwannen. So haben wir festgestellt, dass der Markt und der Bedarf für Renovierungen wahnsinnig groß sind. Wir haben dann mit den Wannen aufgehört und uns auf die Renovierung fokussiert. Ohne diesen „Cut“ wären wir heute nicht dort, wo wir jetzt sind.

 

Was ist das Hauptargument für Viterma? Die Zeitersparnis?

Fitz Wir setzen ein Projekt innerhalb einer Woche um. Das ist ein wichtiger Punkt. Denn wer will schon lange Zeit eine Baustelle zuhause? Zudem bekommt der Kunde alles aus einer Hand. Von der Beratung, über die 3D-Planung bis zum Angebot und der Koordination der Handwerker wird alles zuverlässig und pünktlich umgesetzt.

 

Viterma hat 2020 die Marke von 20.000 renovierten Badezimmern geknackt. Hat Corona den Sanierungsgedanken noch einmal beschleunigt?

Fitz Einen Boom gab es nicht. Denn wir gewinnen traditionell viele Interessenten auf Messen und die fielen ja aus. Das muss man dann anders kompensieren. So hat es sich insgesamt die Waage gehalten, es war nicht negativ, aber auch nicht extrem positiv.

 

Wie viel Potenzial steckt insgesamt in Badsanierungen?

Fitz Das Potenzial ist riesig. Die Deutschschweiz bearbeiten wir mit eigenen Verkäufern und Montageteams, Österreich mit Franchisepartnern. Da sind wir von Wien bis Vorarlberg fast flächendeckend vertreten. In Deutschland sind wir gerade am Aufbau. Da haben wir aktuell 25 Franchisepartner, aber es könnten sicherlich 200 werden.

 

Sie haben eine eigene Produktion. Der Vertrieb läuft über Franchisenehmer. Wieso ist das für Sie die optimale Aufstellung?

Fitz Die Kombination ist sehr wertvoll. Wir können mit unseren eigenen Standorten Erfahrungen sammeln, den Puls am Markt spüren, Dinge testen und Marketingstrategien ausprobieren. Wenn es gut funktioniert, können wir es ins Franchisesystem übergeben und haben dadurch einen Multiplikationsfaktor. Wir leisten die Vorarbeit. Der Franchisepartner bekommt ein funktionierendes Geschäftsmodell und muss es in seiner Region vermarkten und umsetzen. Somit ist es ein Geben und Nehmen und auch ein Vorteil fürs Wachstum.

 

Viterma wurde 2020 zum besten Franchise-System ausgezeichnet. Wie sehen Sie die Außenwahrnehmung von Franchise im Allgemeinen?

Fitz Natürlich gibt es auch schwarze Schafe. Aber es ist ein sehr wertvolles Vertriebssystem. Wichtig ist, dass man Mitglied beim Österreichischen Franchiseverband ist, weil dort die Systeme vorab geprüft werden. Da kann man sich dann darauf verlassen, dass das Hand und Fuß hat.

 

Wohin geht der Weg, wie viel Expansion ist geplant?

Fitz Deutschland hat noch wahnsinnig viel Potenzial. Wir wollen in der DACH-Region flächendeckend vertreten sein. Aber es steht dem nichts im Wege, auch in andere europäische Länder oder auch nach Übersee zu gehen. Aber erst in einem nächsten Schritt.

 

Wie viel Konkurrenz hat Viterma auf dem Markt?

Fitz Es kommt auf die Definition an. Man könnte sagen, jeder Installateur ist ein Mitbewerber. Ein Bad mit System zu renovieren, das machen nicht so viele. Aber insgesamt ist der Kuchen groß genug. Ich denke da nie gegen die Konkurrenz. Wir konzentrieren uns auf uns und machen das Beste im Sinne der Kunden, Franchisepartnern und Mitarbeitern.

 

Sie und Ihr Vater haben eine gemeinnützige Stiftung ins Leben gerufen. Welche Idee steckt hinter der „Viterma Better Life Foundation“?

Fitz Wir wollten der Gesellschaft etwas zurückgeben. Hier und da zu spenden war uns zu wenig. Mit der Stiftung konzentrieren wir uns auf die Schwerpunkte Wohnen im Alter und Sturzprävention, Kinder in Not und Herzensangelegenheiten.

Mit dem Buch „Sei der Hammer, nicht der Nagel“ hat Marco Fitz einen Ratgeber für Selbstständige und Gründer geschrieben.VN/Sams
Mit dem Buch „Sei der Hammer, nicht der Nagel“ hat Marco Fitz einen Ratgeber für Selbstständige und Gründer geschrieben.VN/Sams
Marco Fitz leitet die Geschicke von Viterma. In Badrenovierungen sieht er noch viel Potenzial.

Marco Fitz leitet die Geschicke von Viterma. In Badrenovierungen sieht er noch viel Potenzial.

Zur Person

Marco Fitz

geschäftsführender Gesellschafter Viterma Handels GmbH

Geboren 17.12.1981

Ausbildung Handelsakademie

Laufbahn 1.1. 2004 Einstieg in das von seinem Vater Herbert Fitz gegründeten Familienunternehmen

 

Viterma

Segment Badsanierung

Meilensteine 1994 unter dem Namen Öko-Pal; 2006 erstmalig Komplettbäder aus einer Hand; 2020 wird Marke von 20.000 renovierten Badezimmern erreicht 

Mitarbeiter 180 (500 in der Gruppe inkl. Franchisepartner)

Franchisepartner 50

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