Arbeitskräftemangel ist jetzt das Problem

Markt / 02.11.2021 • 18:51 Uhr
Arbeitskräftemangel ist jetzt das Problem

Arbeitsmarkt: Derzeit fast 5000 offene Stellen in Vorarlberg.

Bregenz Zuletzt war die Anzahl der Arbeitslosen in Vorarlberg im Oktober 2012 geringer. Was einerseits Grund zur Freude ist, sorgt aber auch für Sorgenfalten in den Personalabteilungen vieler Betriebe und auch bei AMS-Geschäftsführer Bernhard Bereuter. Denn der hohe betriebliche Personalbedarf führt schon jetzt zu Schwierigkeiten bei der Besetzung offener Stellen und das in praktisch allen Branchen. Besonders dringend ist es in der Tourismuswirtschaft, die heuer auf eine „normale“ Wintersaison hofft. Immerhin: Bei den vorgemerkten Arbeitslosen mit Berufswunsch im Fremdenverkehr können 61 Prozent eine Einstellungszusage für die kommenden Wochen vorweisen.

Weniger als 10.000 Arbeitslose

Ende Oktober 2021 waren 9751 Personen beim AMS Vorarlberg arbeitslos vorgemerkt. Das entspricht einem Rückgang von 3511 Personen oder 26,5 Prozent gegenüber 2020. Im Vorkrisenjahr 2019 lag die Zahl an arbeitslosen Personen Ende Oktober bei 10.156. Die Zahl der Arbeitssuchenden im Land, die sich in Schulungen befinden, hat sich auf 2344 Personen (+194) gegenüber dem Vorjahr erhöht.

Mit 4903 offenen Stellen erhöhte sich das Stellenangebot im Vergleich zum Vorjahr um 2016 oder 69,8 Prozent. Auch bei den Ausbildungen sind die Zahlen gut – zumindest für die 250 Jugendlichen, die aktuell unter 587 sofort verfügbaren Lehrstellen wählen können. Im Vergleich zu 2020 hat sich die Zahl der vorgemerkten Lehrstellensuchenden um 187 Personen oder 47,7 Prozent reduziert. Die Anzahl der Lehrstellensuchenden lag somit um 60 Personen oder 22,6 Prozent unter dem Niveau von 2019.

Dem Arbeitskräftemangel wolle man, so Bereuter, beikommen, indem man die Arbeitsuchenden im Land „mit Ausbildungs- und Qualifizierungsmodellen gemeinsam mit den Unternehmen auf die Anforderungen der Wirtschaft vorbereitet, um die Arbeitslosigkeit weiter abzubauen und die Firmen bei der Besetzung der vakanten Stellen unterstützen“.

Rückgang in ganz Österreich

Mit einer Arbeitslosenquote von 5,5 Prozent liegt Vorarlberg unter dem Bundesschnitt von 6,5 Prozent. Deutlich darunter liegt Oberösterreich mit 3,9 Prozent, auch Salzburg (4,1 Prozent), Tirol (5,0 Prozent) sowie die Steiermark (5,1 Prozent) schneiden besser ab. VN-sca

„Aufgrund des Aufschwungs ist Zahl der Arbeitslosen unter Vorkrisenniveau gesunken.“