„Wir gehen aufs Ganze“

Markt / 04.11.2021 • 19:09 Uhr
Beim Beschlägehersteller Grass unterstrichen die Mitarbeiter ihre Forderung nach Lohnerhöhung lautstark. VN/Mayer
Beim Beschlägehersteller Grass unterstrichen die Mitarbeiter ihre Forderung nach Lohnerhöhung lautstark. VN/Mayer

GPA und PRO-GE holen sich Rückendeckung in Betrieben.

Bregenz, Feldkirch, Wien In über 300 Betrieben in Österreich wurde heute – wie angekündigt – ein erstes Mal gestreikt. Grund dafür sind die festgefahrenen Kollektivvertragsverhandlungen in der metallverarbeitenden Industrie, die auch nach vier Runden zu keiner Annäherung führten. Auch in Vorarlberg wurde den Arbeitgebern ein Schuss vor den Bug gegeben und bei Betriebsversammlungen mit Streikcharakter noch einmal die Unterstützung der betroffenen Mitarbeiter „abgeholt“.

Sowohl der Vorsitzende der Produktionsgewerkschaft Pro-GE, Wolfgang Fritz, als auch Marcel Gilly von der Gewerkschaft der Privatangestellten sehen nicht nur eine breite Unterstützung für die nächsten Verhandlungen, sondern eine „100-prozentige“, so Gilly. Fritz spricht von „topmotivieren“ Arbeitnehmern. Die Warnstreiks zeigen jedenfalls Wirkung, denn die Gewerkschafter können schon jetzt einen Erfolg verbuchen. Bereits am Samstag kehren Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter in Wien an den Verhandlungstisch zurück. „Wir sind voller Hoffnung und Zuversicht, dass es zu einer Einigung kommt“, sagt Gilly im Gespräch mit den VN und stellt gleichzeitig den Arbeitgebern die Rute ins Fenster: „Die Vorbereitungen für weitere Streikmaßnahmen in der nächsten Woche werden auf jeden Fall weiterverfolgt.“

Industrie-Sprecher Christian Knill rückte zumindest am Donnerstag noch nicht von der bisher verfolgten Linie der Arbeitgeber ab: „Die Warnstreiks sind das falsche Instrument, da so wichtige Verhandlungen ernsthaft und am Verhandlungstisch geführt werden sollten, dafür stehen wir auch zur Verfügung.“

„Die Mitarbeiter in den Betrieben sind topmotiviert. Wir gehen jetzt aufs Ganze.“

„Wir gehen aufs Ganze“