Liefersituation schwer abschätzbar

Markt / 02.03.2022 • 22:24 Uhr
Die Zulieferbranche ist international sehr vernetzt. hirschmann/Mayer
Die Zulieferbranche ist international sehr vernetzt. hirschmann/Mayer

Zulieferer Hirschmann Automotive von Ukraine-Krieg bislang nicht direkt betroffen.

Rankweil Die sich häufenden Meldungen von direkten Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die Betriebsabläufe von Automobilherstellern und Automobilzulieferern im Europa werfen auch Fragen nach der Betroffenheit von Vorarlberger Firmen auf. Größter Automobilzulieferer hierzulande ist Hirschmann Automotive mit Hauptsitz in Rankweil und Produktionswerken unter anderem in Rumänien und Tschechien. Allerdings hat Hirschmann keine Werke in Russland oder der Ukraine.

Bislang nicht direkt betroffen

Wie das Unternehmen auf Anfrage erklärt, sei Hirschmann Automotive bislang nicht direkt von den Folgen der kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine betroffen. Allerdings seien die Lieferketten in der internationalen Automobilzulieferindustrie sehr eng vernetzt und folglich seien Auswirkungen auf die Liefersituation für die Zukunft nur schwer abschätzbar. Aus diesem Grund gebe es ein Team im Unternehmen, das sich permanent mit der Risikoeinschätzung beschäftige, heißt es bei Hirschmann Automotive.

Das Rankweiler Unternehmen ist Entwicklungs- und Produktionspartner für elektromechanische Baugruppen und Komponenten für die Automobilindustrie. Dazu gehören insbesondere kundenspezifische Steckverbindungen, Kabelassemblies und Sensorsysteme. Weitere Produktionswerke und Tochterbetriebe befinden sich in Deutschland, Marokko, China und Mexiko. Insgesamt beschäftigt Hirschmann mehr als 6500 Mitarbeiter.

Indes bremst der Krieg in der Ukraine die Fahrzeugproduktion in Deutschland aus. VW, Porsche, BMW und der Lkw-Hersteller MAN müssen wegen fehlender Teile von Zulieferern aus dem Kriegsgebiet ihre Produktion drosseln. Dabei geht es vor allem um Kabelbäume, bei denen sich der Westen der Ukraine zu einem wichtigen Produktionsstandort entwickelt hat. Branchenkreisen zufolge kann es Monate dauern, bis Werke an anderen Standorten die Arbeit der ukrainischen Fabriken übernehmen können. Vor allem wenn Spezialmaschinen nötig sind, seien längere Wartezeiten häufig unumgänglich.