Arbeiten in zwei Welten

Markt / 20.03.2022 • 18:32 Uhr
Hans Greiner, GF Cisco: „Es braucht schnelleres Internet.“FA
Hans Greiner, GF Cisco: „Es braucht schnelleres Internet.“FA

Studie zeigt: Ein Drittel der Vorarlberger will in Zukunft zuhause und im Büro arbeiten.

Schwarzach, Wien Die Coronapandemie hat – bei allen Einschränkungen, die sie mit sich brachte – auch entscheidene Impulse für die Wirtschaft, für das Arbeitsleben mit sich gebracht. Denn vor Corona standen viele Unternehmen auf der Bremse, wenn es um neue Arbeitsformen ging, man wollte die Mitarbeiter im Haus haben – aus verschiedenen Gründen: Sie sind ständig und in Präsenz verfügbar, auch die Befürchtung, dass zuhause nicht entsprechend effizient gearbeitet wird, wird wohl zu der Zurückhaltung beigetragen haben. Das hat sich wie Studien zeigen, als unbegründet, herausgestellt.

Und viele Mitarbeiter, die ebenso wie ihre Arbeitgeber zögerten, den Arbeitsplatz nachhause zu verlegen, haben Gefallen an neuen Modellen gefunden. Besonders im Fokus: Hybrid arbeiten, also einen Teil der Arbeit im Homeoffice, einen weiteren Teil im Unternehmen zu erledigen.

Dazu hat der weltweit führende IT-Hersteller Cisco eine Hybrid-Work-Studie in Österreich durchgeführt.

Weckruf an die Firmen

Die Ergebnisse sind, so Cisco-Geschäftsführer Hans Greiner im Gespräch mit den VN, ein Weckruf für heimische Unternehmen: Fast die Hälfte der Österreicherinnen und Österreicher wünschen sich Hybrid Work als dauerhaftes Arbeitsmodell – vor allem die junge Generation ist von Hybrid Work überzeugt. In Vorarlberg bezeichnen 40,4 Prozent der Befragten, dass Hybrid Word ein wichtiges Arbeitsmodell der der Zukunft sind. 33,3 Prozent wünschen sich, dass mehr Arbeitgeber Hybrid Work dauerhaft in ihrem Betrieb einführen. Und für 15,8 Prozent der Vorarlberger Arbeitnehmer ist die Option auf Hybrid Work bzw. flexible Arbeitseinteilung bei der zukünftigen Jobauswahl wichtig.

Mehr Jobmöglichkeiten

Hybrid Work ist auch deshalb so attraktiv, so Greiner, „weil es die Jobmöglichkeiten erhöht, da man auch Arbeitsstellen annehmen kann, die weiter entfernt vom eigenen Wohnort liegen.“ Gerade im Wandel der Arbeitswelt, in der die Work Life Balance eine immer wichtigere Rolle einnehme, sei es wichtig für Firmen, neue Arbeitsmodelle nicht nur zu überlegen, sondern zu implementieren, so Greiner.

Ein ganz großer Vorteil, den 73,7 Prozent der Vorarlberger Arbeitnehmer orten, besteht bei Hybrid Work darin, dass sie aufgrund von Hybrid Work weniger Krankheitserregern ausgesetzt sind.

Akzeptanz und Wertschätzung

77,2 Prozent der Vorarlbergerinnen und Vorarlberger empfinden es als vorteilhaft, dass man einfacher für Arbeitgeber tätig sein kann, die weiter entfernt sind, somit erhöht sich auch die Möglichkeit, Jobs anzunehmen, die weiter entfernt vom eigenen Wohnort sind. Und 68,4 Prozent der Vorarlberger schätzen es, dass sie aufgrund von Hybrid Work (mehr) nach ihrem eigenen Rhythmus arbeiten können.

Für 78,9 Prozent der Arbeitnehmer hierzulande sind Akzeptanz und Wertschätzung im gesamten Unternehmen – egal von wo aus man arbeitet – der wichtigste Wunsch an den Arbeitsplatz der Zukunft, zitiert Greiner die Studie, die auch deshalb sehr aktuell sei, weil die Homeoffice-Empfehlungen, die in den Lockdowns erfolgt sind, bald auslaufen sollen.

Infrastruktur muss passen

Und um zum Kerngeschäft des Studienauftraggebers Cisco zu kommen: Für 73,7 Prozent der Vorarlberger sind ein unkomplizierter, schneller und ortsunabhängiger Zugriff auf alle notwendigen Programme (z.B. mittels VPN-Zugang, um von daheim zu arbeiten) sowie die unternehmerische Investition in ausreichende IT-Sicherheitsvorkehrungen, um sicheres Arbeiten mit dem Laptop oder PC im Büro oder von daheim bzw. unterwegs zu ermöglichen, wichtig hinsichtlich des Arbeitsplatzes der Zukunft. Und 77,2 Prozent der Vorarlberger geben an, dass für sie der Zugang zu schnellerem Internet – egal von wo aus man arbeitet – wichtig ist im Hinblick auf den Arbeitsplatz der Zukunft, so Greiner. VN-sca

Die Herausforderungen im Homeoffice sind andere, doch viele wollen die Möglichkeiten nicht mehr missen. APA
Die Herausforderungen im Homeoffice sind andere, doch viele wollen die Möglichkeiten nicht mehr missen. APA