Bäume und Energieautarkie

Markt / 30.03.2022 • 18:48 Uhr
Christiane Machold, Abt. Umwelt- und Klimaschutz: „Gemeinsam und vernetzt naturnahe Lebensräume in urbanen Regionen schaffen.“
Christiane Machold, Abt. Umwelt- und Klimaschutz: „Gemeinsam und vernetzt naturnahe Lebensräume in urbanen Regionen schaffen.“

Die Kombination macht’s, ist die engagierte Naturvielfalt-Lady Christiane
Machold überzeugt.

BREGENZ „Klimaschutz und Klimawandelanpassungsmaßnahmen werden häufig ohne Biodiversität gedacht“, betont Christiane Machold, die sich viele Jahre lang federführend für „Naturvielfalt in der Gemeinde“ engagierte. „Photovoltaik auf Dächern, ein wichtiger Beitrag zur Energieautarkie, kann meist auch wunderbar mit einer naturnahen Begrünung kombiniert werden. Bäume, sickerfähiger Belag und insektenfreundliche, mit regionalem Saatgut angesäte Freiflächen müssen von Anfang an mitgedacht werden. Praxiswissen für klimagerechte Gestaltung soll breit verfügbar sein, Gemeinden unterstützt und Bürger zum Handeln angeregt werden“, sagt die Naturfreundin.

Biodiversität sichern

Die Idee für das Programm „Naturvielfalt in der Gemeinde“ war, die Naturschutzarbeit in den Gemeinden zu stärken und gemeinsam mit engagierten Menschen in Natur- und Artenvielfalt vor der Haustüre zu fördern. Durch „grüne Siedlungen“ Biodiversität zu erhalten, Klimaanpassung sowie Erholung, Gesundheit und Wohlbefinden erreichen. Naturnahe Lebensräume und Klimaresilienz durch Natur sind entstanden. Die Erhöhung der Lebensqualität und das Mitdenken von Natur und Landschaft bei der Siedlungsentwicklung waren die Ziele des Projekts, das 2018 endete.

Gemeinsam aktiv

„Frei nach dem afrikanischen Sprichwort ,Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können sie das Gesicht der Welt verändern‘ versuchten wir – die Abteilung Umwelt- und Klimaschutz – gemeinsam mit pulswerk und mehreren Naturvielfaltberatern mit den Menschen vorort die Gemeinden natur- und klimafreundlich zu gestalten – vieles wurde umgesetzt“, erläutert Christiane Machold. Besonders wirksam waren die Praktikerkurse „bunt und artenreich“. Nach 2018 folgten Projekte zu Schwerpunktthemen wie naturnahe Gestaltung von Betriebsflächen oder Biodiversitätsdächer. „In den Info-Links finden sich u. a. Naturoase Friedhof, heimische Bäume und Sträucher genauso wie Erfahrungsberichte und Handlungsanleitungen für die Anlage von Biodiversitätsdächern, Fachliteratur, Bilder und Beispiele naturnaher Gestaltung im Siedlungsraum.“ Ein weiterer Schwerpunkt sind intakte Moore bzw. Renaturierung. Nach Fertigstellung der Österreichischen Moorstrategie 2030+ sei ein Aktionsplan Vorarlberg in Ausarbeitung. Engagierte können mitmachen, so bietet etwa die Inatura Blühflächenkurse an, durch die man Multiplikator werden kann. VD

Infos: https://buntundartenreich.at/home.htm, https://naturvielfaltbauen.org/mission/, https://vorarlberg.at/-/naturvielfalt-im-siedlungsraum