Inflation erreichte im Mai neues Rekordhoch

Teuerung hat sich weiter beschleunigt, höchste Rate seit 46 Jahren.
Wien, Bregenz Die Teuerung in Österreich hat sich weiter beschleunigt. Im Mai lag die Inflationsrate laut Statistik Austria bei 7,7 Prozent – nach 7,2 Prozent im April. In Vorarlberg, so die Meldung der Landesstelle für Statistik, ist die Inflationsrate gegenüber dem Vergleichsmonat 2021 um 7,8 Prozent gestiegen. Im Mai wurde damit die höchste Teuerungsrate seit April 1976 erreicht. Gegenüber dem Vormonat stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,8 Prozent. Die auf europäischer Ebene harmonisierte Inflationsrate (HVPI) betrug im Mai ebenfalls 7,7 Prozent.
Immerhin: „Erste Schätzungen des Mai-Wertes hatten noch einen Anstieg der Verbraucherpreise von 8,0 Prozent erwarten lassen, der durch die Reduktion der Energieabgaben auf Strom und Gas nun geringer ausgefallen ist“, sagt Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas zu den aktuellen Daten.
Die steuerliche Entlastung wirkte sich laut der Statistikbehörde stärker bei den Strom- als bei den Gaspreisen aus. Bei Letzteren lag die Teuerungsrate im Mai bei 72,4 Prozent, Strom verbilligte sich sogar um leichte 0,1 Prozent. Beim Heizöl ist die Inflation mit plus 97,8 Prozent weiter hoch, im Vergleich zum April (+100,4 Prozent) beruhigte sich die Dynamik aber etwas.
Die Kosten für Verkehr legten im Schnitt 19,1 Prozent zu. Dominanter Preistreiber waren hier die Treibstoffpreise, die um 50,5 Prozent stiegen. Bei Nahrungsmitteln stiegen die Preise um 8,8 Prozent an. Die Preise für Gemüse legten um 12,5 Prozent zu. Fleisch wurde 11,3 Prozent teuerer, Brot 6 Prozent teuerer. ÖGB-Landeschef Reinhard Stemmer, der am Freitag bei Vorarlberg LIVE zu Gast war, betont, dass das Entlastungspaket nur aufgrund des gewerkschaftlichen Drucks zustande kam, sieht aber in gleich mehren Punkten Verbesserungspotenzial.