Export: Vorarlberg setzt sich an der Spitze fest
Vorarlbergs Außenhandel legte 2021 um über 20 Prozent zu.
WIEN, FELDKIRCH, BREGENZ Die Vorarlberger Exportwirtschaft hat im Jahr 2021 neuerlich ein Rekordergebnis erreicht, das auch im Bundesländervergleich glänzt. Laut Statistik Austria, welche die Zahlen am Freitag veröffentlicht hat, konnte Vorarlberg die größte relative Zunahme verzeichnen. „Das ist ein eindrucksvolles Zeugnis der Leistungskraft unserer heimischen Betriebe“, freuen sich Wirtschaftslandesrat Marco Tittler und Wirtschaftkammer-Vorarlberg-Präsident Wilfried Hopfner über das Plus von 20,5 Prozent gegenüber 2020 dar.
Nach den vorläufigen Ergebnissen der Bundesstatistiker ist Oberösterreich das Land mit den meisten Exporten. Mehr als die Hälfte der österreichischen Ausfuhren in Höhe von 165,48 Mrd. Euro erfolgten durch Unternehmen aus dem Industrieland Oberösterreich. Das Bundesland ist groß, die Wirtschaft ob der Enns stark. Doch setzt man die Exporte in Relation zu den Einwohnern, hat Vorarlberg die Nase vorn: 31.356 Euro beträgt die Pro Kopf-Quote, 2900 Euro mehr als die Oberösterreicher, aber auch die deutschen Musterschüler Baden-Würrtemberg und Bayern können nicht heranreichen an Vorarlberg: 19.928 Euro beträgt der Pro-Kopf-Export in Baden-Württemberg, 14.409 Euro in Bayern.
Während Österreich 2021 insgesamt Waren für 165,48 Mrd. Euro exportierte und um 177,98 Mrd. Euro importierte und damit ein Handelsbilanzdefizit zu verzeichnen hatte, importierte Vorarlberg Waren im Wert von über 9,2 Milliarden Euro und realisierte damit einen Überschuss von 3,3 Milliarden Euro – 18,8 Prozent über dem Vorjahr. Der Handelsbilanzüberschuss hat Tradition im Land und pendelte in den vergangenen zwölf Jahren zwischen knapp 2,2 Milliarden Euro im Jahr 2014 und knapp 2,8 Milliarden Euro im Jahr 2020. Mit 3,3 Milliarden Euro ist das Jahresergebnis 2021 das weitaus beste Resultat im Betrachtungszeitraum.
Zusatzwachstum
Vorarlbergs Exporteure haben indes aber nicht nur das schwierige Coronajahr 2020 überflügelt, sondern auch deutlich mehr Waren exportiert als im Vorkrisenjahr 2019. Damals wurden Produkte für 10,7 Milliarden Euro in alle Welt verkauft. „Die Entwicklungen zeigen indes, dass es den Wirtschaftstreibenden gelungen ist, die Verluste von 2020 im Jahr 2021 auszugleichen: Aus dem Vorjahr ausständige Aufträge wurden nachgeholt, parallel zusätzliche Umsätze generiert“, so Tittler zu den positiven Nachrichten in einer mit Herausforderungen gespickten Zeit.
Deutschland Nummer eins
Wie 2020 war auch im Vorjahr Deutschland für alle Bundesländer sowohl bei den Ein- als auch bei den Ausfuhren der mit Abstand bedeutendste Handelspartner. Importseitig war bei allen Bundesländern zumindest ein Land außerhalb der EU unter den drei wichtigsten Handelspartnern zu finden. Mit Ausnahme Tirols befand sich China bei allen Bundesländern in der Einfuhr unter den Top-3-Ländern. VN-sca