Teuerung treibt Spargedanken

Markt / 29.07.2022 • 18:34 Uhr

Inflation stieg im Juli auf 9,2 Prozent. Konsumausgaben gehen zurück.

Wien Die Teuerung hat im Juli noch mehr Fahrt aufgenommen. Nach 8,7 Prozent im Juni dürfte die Inflationsrate im Juli auf durchschnittlich 9,2 Prozent gestiegen sein, wie aus Berechnungen der Statistik Austria im Rahmen einer Schnellschätzung hervorgeht. Das ist der höchste Wert seit März 1975. „Während es erneut Preisschübe bei der Haushaltsenergie und in der Gastronomie gibt, verharren die Preise für Lebensmittel und Treibstoffe auf hohem Niveau“, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Weniger leistbar

Die Europäische Zentralbank sieht eigentlich eine jährliche Teuerungsrate von zwei Prozent als ideal an. Um die Inflation zu dämpfen, hatte wurde am 21. Juli die erste Zinserhöhung seit elf Jahren beschlossen. Eine höhere Inflation schmälert die Kaufkraft von Verbrauchern, weil sie sich für einen Euro weniger leisten können.

Indes hat die heimische Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal 2022 gegenüber dem Vorquartal um 0,5 Prozent zugelegt, im Jahresvergleich lag das Plus bei 4,7 Prozent, gegenüber 2019 gab es einen Zuwachs von zwei Prozent, so eine Berechnung des Wifo. Die stärksten Wachstumsimpulse kamen demnach aktuell von den Bereichen Beherbergung und Gaststättenwesen. Und neben Zuwächsen in Dienstleistungsbereichen trug auch eine solide Entwicklung in der Industrie zum Wachstum bei. Auf der Nachfrageseite lieferten sowohl der Außenhandel als auch die Investitionen einen positiven Wachstumsbeitrag. „Die Konsumausgaben der privaten Haushalte gingen hingegen zurück“, so die Wirtschaftsforscher.

Nachfrage gesunken

Die Wertschöpfung in der Industrie stieg gegenüber dem Vorquartal um 0,7 Prozent, in der Bauwirtschaft um 0,1 Prozent, im Handel ging die Wertschöpfung im zweiten Quartal zurück. Die Konsumnachfrage der privaten Haushalte sank um 1,9 Prozent gegenüber dem Vorquartal, so das Wirtschaftsforschungsinstitut.

„Erneute Preisschübe gibt es bei der Haushaltsenergie sowie auch in der Gastronomie.“