Erst vorbei, wenn man aufgibt

Scheitern, aufstehen, weitermachen: Daniel Leeb setzt mit neuer Firma auf den Wow-Effekt.
riefensberg Ja, man kann und darf scheitern. Wichtig ist nur, nicht aufzugeben. Dann eröffnen sich oft neue Wege. Diese Erfahrung hat auch Daniel Leeb gemacht, der während seiner unternehmerischen Laufbahn allerhand Höhen und Tiefen erlebt hat.
Es war 2015 als Leeb in der TV-Show „2 Minuten 2 Millionen“ alle fünf Investoren von seiner Geschäftsidee überzeugte. Sie beteiligten sich an seinem Unternehmen Senitec. Dazu kam eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne. Es lief gut für den Unternehmer und seine Entwicklung – ein Blinkersystem für Radfahrer. Er gab seinen IT-Job bei einem Unternehmen auf und konzentrierte sich ganz auf seine Firma. Bis ein neuer Mitgesellschafter an Bord kam und mit ihm ein Großauftrag über 100.000 Blinker-Sets, den es in Wirklichkeit gar nicht gab. 2018 folgte der Konkurs und das Ende von Senitec.
Sich damit abfinden
„Das Schwierigste war zu erkennen, dass ich meine Energie für mich selbst und meine Familie brauche und nicht auf diese Person verschwenden darf. Das bedeutete auch, mich damit abzufinden, dass er damit davonkommt“, erzählt Leeb im VN-Gespräch. Geholfen habe ihm auch das Buch, das eine Bekannte über seine Geschichte schrieb. „Dadurch konnte ich das Kapitel abschließen.“
Seit zwei Jahren arbeitet Leeb in der Innovationsabteilung eines Bahntechnikunternehmens. Aktuell zu 50 Prozent, denn er hat auch wieder ein Start-up gegründet. „wowads“ heißt es. Der Name setzt sich aus „Wow“ und „ads“ (englisch für Werbung) zusammen. Also Werbung mit Wow-Effekt. Dabei dreht sich alles um Hologramm-Displays, mit denen Firmen auf Messen ihre Produkte präsentieren können. „Ich habe das in den USA gesehen und mich gefragt, wieso das niemand bei uns hat“, erzählt Leeb, der die Displays mitentwickelt hat und nun verleiht sowie mit Animationen bestückt.
Dabei lässt er es behutsamer angehen als früher. Mit seiner Frau gab es den Deal, nur weiterzumachen, wenn er es schafft, mit seinem Start-up die restlichen 50 Prozent seines Gehalts zu verdienen. „Es funktioniert, das Geschäft baut sich immer mehr aus.“ So verfüge er aktuell über die größten Hologramm-Displays in der DACH-Region. „Sie sind ein Blickfang und man schafft es als Unternehmen wirklich aufzufallen“, so Leeb. Neu sind die Avatar-Boxen. „So kann ein Geschäftsführer oder Mitarbeiter, der nicht persönlich auf der Messe ist, virtuell mit den Besuchern sprechen.“
Nur vorbei, wenn man aufgibt
Leeb hat einen Leitspruch: „Es ist nicht vorbei, wenn du verlierst. Es ist vorbei, wenn du aufgibst.“ So hat er seinen Weg gefunden und hat mittlerweile Kunden in Vorarlberg, der Schweiz und Deutschland. Für seine Hologramm-Displays sieht er noch viele weitere Einsatzmöglichkeiten. „Im Lebensmittelhandel oder in Baumärkten, als Wegweiser, als Werbeplattform.“ Wichtig ist ihm aber, Schritt für Schritt vorzugehen. „Ich habe durch meine Geschichte viel gelernt. Man darf sich nicht verzetteln. Wichtig ist Stabilität und erst dann den nächsten Schritt zu setzen.“ VN-reh


