Teuerung zwingt Bäcker in die Knie

Getreide- und Energiepreise belasten den Bäck am Eck.
Wolfurt Muss künftig auf das morgendliche Schokocroissant verzichtet werden? Die steigenden Energiepreise sind eine gewaltige Herausforderung für die heimischen Bäckereien. „Es ist nicht unwahrscheinlich, dass dadurch die Brotpreise steigen“, sieht Innungsmeister Wolfgang Fitz rot für die Bäckerschaft.
Die Betriebskosten steigen und so auch der Druck auf die Bäcker. Die Kosten für einen kleinen, regionalen Bäckerei-Nahversorger stiegen rasant von 17.600 auf 54.000 Euro im Jahr. Um zu überleben, muss Geld eingespart werden, wo nur möglich. Das wirkt sich auch auf den Verkauf aus.“ Womöglich muss das Brot teurer verkauft oder das vielfältige Angebot eingeschränkt werden“, warnt Fitz, „Wenn es hart auf hart kommt, hoffen wir auf Kontingente, um unsere Produkte weiterhin produzieren zu können.“
Die Gaspreise sind laut WKÖ seit Jahresbeginn von 2,9 Cent pro kWh (Gas) auf 23 bis 28 Cent gestiegen. Strom habe sich im selben Zeitraum von 5 Cent auf 20 bis 70 Cent verteuert. „Wir sind auf Gas und Energie für die Öfen und Kälteanlagen angewiesen“, erklärt Fitz. Auch der Getreidepreis, der sich um 32 Prozent zum Vorjahreszeitpunkt erhöht hat, macht den Bäckern zusätzlich zu schaffen. Die Teuerung bedeutet immense Kosten. „Es sind ja nicht nur ein paar Euro, sondern vierzig bis fünfzig Prozent mehr“, macht Fitz deutlich.
Lohnt sich die Umrüstung?
Es wird empfohlen, von Gas auf Öl oder erneuerbare Energie umzurüsten. Die Anschaffung neuer Geräte beansprucht jedoch viel Zeit und noch mehr Geld. „Das ist eine Investition, bei der man sich überlegen muss, ob man sie stemmen kann“, meint der Innungsmeister.
Vor Übergabe
Fitz hält es für möglich, dass Bäckerbetriebe wegen der hohen Energiepreise zugrunde gehen. „Viele stehen gerade vor der Übergabe an die Jüngeren. Die müssen sich erst überlegen, ob sie in so ein unsicheres Berufsfeld einsteigen möchten.“ Wenn es so weitergeht, wird es immer ungewisser, ob und wie lange es den Bäcker nebenan noch geben wird. VN-isv
„Wöchentlich wird von Lieferanten erklärt, dass die Hefe teurer wird. Wir sind immer abhängig.“