„Einmalzahlungen verpuffen“

GPA-Bundesgeschäftsführer Karl Dürtscher über die Erwartungen der Arbeitnehmer.
Schwarzach Der Schrunser Karl Dürtscher ist seit vielen Jahren bei den KV-Verhandlungen an vorderster Front im Einsatz. Der Bundesgeschäftsführer der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) bereitet sich auf harte Verhandlungen mit den Arbeitgebervertretern vor, deren Verhandlungsteam ebenfalls seit langem von einem Hohenemser, dem Industriellen Johannes Collini, geführt wird. Beiden ist bewusst, dass in der derzeitigen schwierigen Situation keine leichte Aufgabe auf sie zukommt, zumal sich die weiteren Verhandlungen in allen Branchen am Ergebnis der Metaller orientieren. Bei Vorarlberg LIVE stellte sich der Arbeitnehmervertreter den Fragen von Moderatorin Magdalena Raos.
Dass die Arbeitgeber auf die Forderungen ablehnend reagieren, sei nachvollziehbar, doch die 10,6 Prozent Lohn- und Gehaltserhöhung sei realistisch: „Basis ist die Teuerungsentwicklung und die Entwicklung der Industrie und da kann man sagen, dass es der Industrie sehr gut gegangen ist. Die Mitarbeiter erwarten zurecht eine Abgeltung und einen Anteil am Erfolg.“
„Einmalzahlungen als Abgeltung der Teuerung sind für uns kein Instrument“, stellt Dürtscher, der für die GPA in den verschiedenen im Jahr 170 Kollektivverträge verhandelt, klar. Das verpuffe, aber die Inflation und die Teuerung bleibe. „Man muss schon sagen, die Betriebe sind in der Lage, die Preise weiterzugeben und der Beschäftigte kann nicht der sein, der mit der Teuerung hängenbleibt.“
Ein Trumpf bei den Verhandlungen ist laut Dürtscher der Mitarbeitermangel: Der Arbeitgeber muss heute bessere Bedingungen bieten, wenn er gute Mitarbeiter will, da sind Arbeitszeiten ein Thema.“
„Die LohnPreis-Spirale ist eine Mär, die von Unternehmern immer gespielt wird, wenn es um die Abgeltung der Beschäftigten geht.“