Collini reagiert auf die sinkende Nachfrage

Markt / 26.09.2022 • 18:52 Uhr
Collini-CEO Günther Reis rechnet damit, dass die Auftragslage mittelfristig wieder anziehen wird. vn
Collini-CEO Günther Reis rechnet damit, dass die Auftragslage mittelfristig wieder anziehen wird. vn

Kapazität wird angepasst, am Ausbau Hohenems aber festgehalten.

Hohenems Auch der Oberflächenveredler Collini mit Stammsitz in Hohenems muss auf die gegenwärtig negativen internationalen Marktsignale reagieren und seine Produktionskapazitäten nicht nur in Vorarlberg teilweise anpassen. „Die Rückgänge in den Nachfragemärkten sind auch bei Collini spürbar. Drastisch gestiegene Rohstoff- und Energiekosten einerseits und gefüllte Lager andererseits schlagen in den Lieferketten durch“, erklärt CEO Günther Reis.

Kaufzurückhaltung

Manche Geschäftsfelder würden aktuell noch recht stabil laufen, bei anderen sei der Trend eindeutig negativ. „Wir spüren vor allem die Kaufzurückhaltung in den Konsummärkten“, so Reis. Die meisten Standorte seien in den vergangenen Monaten mit abflauenden Mengen konfrontiert gewesen. „Während bis ins Frühjahr hinein die Fabriken noch voll waren, sind die Signale aus den Märkten aktuell deutlich rückläufig.“

Kapazitäten werden angepasst

Um auf die gegenwärtig verhaltene Situation zu reagieren, setze Collini an den Standorten in Vorarlberg auf ein „gutes Stundenmanagement“. So sollen entsprechend der jeweiligen Auftragslage in Abstimmung mit den Betriebsräten die Produktionspläne flexibel gestaltet werden. „Einzelne Schichten werden ausgesetzt und über Zeitausgleichskonten kompensiert.“ Damit soll die Phase mit reduzierten Auftragsmengen gut durchtaucht und der Mitarbeiterstand gehalten werden, so Reis. Die Maßnahmen an den Vorarlberger Standorten werden in der einen oder anderen Form auch an den anderen Collini-Standorten in Europa eingesetzt – je nach Produktportfolio, Kundenstruktur und Auftragslage.

Am Ausbau wird festgehalten

Collini rechne allerdings damit, dass die Auftragslage mittelfristig wieder anziehe. Darum halte das Unternehmen an den Wachstums­plänen fest. Auch deshalb schreite die Errichtung einer modernen Produktionshalle in Hohenems unverändert voran, betont Reis.

International aufgestellt

Collini verfügt über 14 Produktionsstandorte weltweit. Dazu gehören Werke in Mexiko, Russland, Deutschland und Italien sowie in Österreich und der Schweiz. Insgesamt werden rund 1600 Mitarbeiter beschäftigt, davon 600 an den beiden Vorarlberger Standorten Hohenems und Bludesch. Im Geschäftsjahr 2021 wurde ein Umsatz von rund 295 Millionen Euro erzielt. 

Blum wichtiger Kunde

In Wirtschaftskreisen ist es kein Geheimnis, dass der in wirtschaftlich herausforderndes Fahrwasser gekommene Beschlägehersteller Blum zu den wichtigsten Kunden der Collini-Werke insbesondere in Vorarlberg zählt. Insofern liegt es auf der Hand, dass Nachfragerückgänge bei Blum auch Auswirkungen auf Collini haben.

In Vorarlberg hat Collini die beiden Standorte Hohenems und Bludesch. vn
In Vorarlberg hat Collini die beiden Standorte Hohenems und Bludesch. vn