Größte Hürden: Personal und die Energiepreise
Vorarlberger Betriebe mit guter Auftragslage, aber Eintrübung droht.
Feldkirch Wie geht es den heimischen Unternehmen? Auskunft darüber gibt das aktuelle Wirtschaftsbarometer der Wirtschaftskammer, an dem sich 265 Vorarlberger Unternehmen beteiligt haben.
Was positiv auffällt: In den vergangenen zwölf Monaten konnten 49 Prozent der Vorarlberger Betriebe ihre Auftragslage verbessern. Allerdings trüben sich die Erwartungen für die kommenden zwölf Monate ein. „Knapp jedes zweite Unternehmen erwartet eine sinkende Auftragslage. Grund hierfür sind die dramatisch gestiegenen Energiepreise sowie die allgemeine konjunkturelle Eintrübung“, erklärt Wirtschaftskammerpräsident Wilfried Hopfner. Positiv anzumerken sei, dass mehr als die Hälfte der Unternehmer (58 Prozent) mit gleichbleibenden Exportumsätzen rechne.
Personalstand bleibt
Ebenso, dass 56 Prozent den Personalstand stabil halten möchte. Ein Viertel der Vorarlberger Unternehmen plant sogar, in Zukunft mehr Mitarbeiter einzustellen. „Jedoch wird es aufgrund des Arbeitskräftemangels schwierig werden, die offenen Stellen zu besetzen“, sagt Hopfner.
Der Arbeitskräftemangel sei auch aus Sicht der Befragten die größte Herausforderung für das kommende Jahr, genauso wie die Energie- und Rohstoffpreise. Eine Ausweitung der Strompreisbremse auf Unternehmen wird von 71 Prozent der Vorarlberger Firmen gefordert. 59 Prozent erachten die Erschließung weiterer Energiequellen als prioritäre Maßnahmen. 56 Prozent sehen Maßnahmen auf EU-Ebene als Priorität (z.B. Abschaffung Merit-Order Prinzip).
Fast acht von zehn Unternehmen sind der Meinung, dass die Preise in Zukunft steigen werden. Als Gründe für diesen Trend werden höhere Löhne und Gehälter (96 Prozent), Energiekosten (81 Prozent) und Preise von Vorleistungen und Materialien genannt.
Hinsichtlich Investitionen ziehen 37 Prozent der Betriebe eine Ausweitung des Volumens in Betracht, mehr als ein Drittel möchte dieses gleichhalten. Mehr als ein Viertel gibt jedoch auch an, dass sie keinen Spielraum für Investitionen haben.
Unterstützung
Was in diesen Zeiten hilft? „Neben Sicherheit und Planbarkeit benötigen unsere Unternehmen punktgenaue, höchstmöglich unbürokratische Unterstützungsmaßnahmen“, so Hopfner. Wenn die EU keine gemeinsame Lösung finde, müssen sich die österreichischen Unterstützungen an den deutschen Maßnahmen orientieren. VN-reh
„An gesicherter und leistbarer Energie hängt der Wohlstand des Landes.“