Rekord trotz großer Herausforderungen

Markt / 20.04.2023 • 21:44 Uhr
Legten Bilanz (v.l.): Vorstand Wilfried Amann, Vorstandssvorsitzender Michel Haller und Vorstand Philipp Hämmerle. FA
Legten Bilanz (v.l.): Vorstand Wilfried Amann, Vorstandssvorsitzender Michel Haller und Vorstand Philipp Hämmerle. FA

Hypo Vorarlberg erzielte 2022 mit 160,7 Millionen Euro höchstes Ergebnis der Firmengeschichte.

Bregenz Die Hypo Vorarlberg kann auf ein erfolgreiches Jahr 2022 zurückblicken. Dass sie das kann, war nicht selbstverständlich – denn die Landesbanker hatten wie ihre Mitbewerber, aber auch die Unternehmen und Privatkunden mit einem ganzen Wust an Herausforderungen – vom Ukraine-Krieg über Preissteigerungen und Ressourcen­engpässe bis zu Zinserhöhungen und vor allem neuen Regeln bei der Kreditvergabe – zu kämpfen. Herausgekommen ist das IFRS-Ergebnis (International Financial Reporting Standards) vor Steuern von 160,7 Millionen Euro. Das höchste in der Firmengeschichte, wie Vorstandschef Michel Haller bei der Präsentation der Zahlen hervorhob.

Rekord von 2012 übertroffen

Damit wurde der Rekord aus dem Jahr 2012 übertroffen. Damals war der vorzeitige Rückkauf von Hybridkapitaldarlehen mit einem Effekt von 39,8 Mill. Euro für das gute Ergebnis verantwortlich, heuer waren es „positive Bewertungseffekte“, die neben dem starken Kundengeschäft und dem rückläufigen Risikovorsorgebedarf für den neuen Höchststand auf der Habenseite ausschlagebend waren.  Rechnet man die Bewertungseffekte heraus, ist das vergangene Geschäftsjahr für die Hypo Vorarlberg immer noch ein gutes, aber ein durchschnittlich gutes mit rund 90 Millionen Euro aus der normalen Geschäftstätigkeit. Und das trotz des konservativen Geschäftsmodells, auf das die Vorstände Haller, Wilfried Amann und Philipp Hämmerle nicht vergaßen aufmerksam zu machen angesichts der Aufregung in der Branche wie auch in der Öffentlichkeit über den Fall des Riesen Credit Suisse. „Wir bewegen uns nur in Märkten, in denen wir uns auskennen“. Die Zahlen zeigen, so Haller, „dass sich das solide, risikobewusste Geschäftsmodell in diesem Umfeld einmal mehr bewährt hat.“

Und diese Märkte werden von den Vorarlberger Filalen und jenen in Wien, Graz, Wels, Salzburg und St. Gallen betreut Tochtergesellschaften sind die Hypo Immobilien & Leasing in Vorarlberg und Wien sowie der comit Versicherungsmakler in Vorarlberg und die Hypo Vorarlberg Leasing in Bozen.

Natürlich gibt es nicht nur Positives zu berichten: Die Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung (kurz: KIM-Verordnung) liegt nicht nur jenen Menschen schwer im Magen, die sich verabschieden müssen von ihrem Traum vom Eigenheim, sondern auch den Bankern. Die Vergabe von Wohnbaukrediten ist um rund 50 Prozent eingebrochen. Das betreffe bereits jetzt Wohnbauträger und Baufirmen, werde aber weitere Gewerke erfassen. Und damit volkswirtschaftlich negative Auswirkungen haben. Man hoffe und appelliere, die Regeln zu ändern. Und auch wenn die Firmen das vergangene Jahr auf hohem Niveau meisterten, rechne man damit, dass 2023 schwieriger wird für sie angesichts der allgemeinen Verunsicherung und der Herausforderungen, die nicht geringer werden. VN-sca

Hypo Vorarlberg mit konservativer Strategie auf richtigem Weg.FA
Hypo Vorarlberg mit konservativer Strategie auf richtigem Weg.FA

Hypo Vorarlberg 2022

Gegründet 1897

Eigentümer Vorarlberger Landesbank-Holding (76,8732 %), Bankenkonsortium Landesbank Baden-Württemberg/ Landeskreditbank Baden-Württemberg Förderbank (21,1268 %)

Bilanzsumme 15,35 Milliarden Euro

Ergebnis vor Steuern 160,659 Mill. Euro (+ 71,5 %)

Ergebnis nach Steuern 120,096 Mill. Euro (+ 79,8 %)

Quote der Gesamteigenmittel 19,51 %

Quote Kernkapital (T1) 16,75 %

Mitarbeiter 729