Mit Teamspiel in die Europaliga

Markt / 20.06.2023 • 22:12 Uhr
Hightech im Hochregal: keine Lieferengpässe.FA
Hightech im Hochregal: keine Lieferengpässe.FA

Technischer Händler Haberkorn wächst organisch und baut Nachhaltigkeit weiter aus.

Wolfurt Unter einem technischen Händler kann man sich wenig oder alles vorstellen: Ein technischer Händler kann Schrauben verkaufen – oder Schläuche. Oder er kann seinen Kunden aus der Industrie, dem Gewerbe, am Bau rund 200.000 verschiedene Produkte anbieten – inkl. Schrauben, Schläuchen, Ventilen, um nur einige zu nennen. Und er kann dafür sorgen, dass die Produkte immer dann zur Hand sind, wenn man sie braucht.

Wachstum geht weiter

Das macht Österreichs größter technischer Händler, die Firma Haberkorn mit Hauptsitz in Wolfurt. Und Haber­korn hat es auch in den vergangenen, von Lieferengpässen gekennzeichneten Jahren geschafft, lieferfähig zu bleiben. Das zeigt sich am Umsatz, der ständig gewachsen ist und 2022 ein Allzeit-High erreichte: 762 Millionen Euro setzte der Händler um. Dass es sich dabei nicht um einen Ausreißer handelt, zeigen auch die heurigen Zahlen. „Im ersten Halbjahr 2023 konnten wir ein Wachstum von sechs Prozent erarbeiten“, berichtet der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, Gerald Fitz, im Gespräch mit den VN. Für heuer ist ein Umsatz von über 800 Millionen Euro im Visier.

Erreicht wurde das nicht mit Zukäufen oder agressiven Geschäftsmethoden, im Gegenteil. Haberkorn ist eines der Unternehmen, die seit vielen Jahren Wert auf eine hohe Mitarbeiterkultur legen und sich Nachhaltigkeit in die Firmenstrategie geschrieben haben. „Wir sind organisch gewachsen“, resümiert Fitz, doch es sei extrem herausfordernd gewesen, „eine richtige Challenge“, welche die Mitarbeiter durch ihr Engagement für das Unternehmen gewonnen haben. Dass es sich dabei um ein Teamspiel handelte, zu dem auch das Management seinen Teil beiträgt, zeigt sich auch beim Wettbewerb „Best Workplaces Austria 2023“, bei dem Haberkorn bei den Großbetrieben wie in den vergangenen Jahren wiederum unter den ersten fünf Arbeitgebern platziert ist. „Besonders gefreut hat uns der österreichische Preis für Gesundheitsförderung, für den man sich nicht bewerben kann“, so der Firmenchef. Ein weiterer Mosaikstein zum Firmenergebnis: Die breite Aufstellung im Sortiment und bei den Branchen und das gute Standing bei den Lieferanten. Auch heuer kommt den Wolfurtern zugute, dass sie auf mehreren Beinen stehen, außerdem haben sie ihre Services weiter ausgebaut. „Wir bieten unseren Kunden Lösungen an“, erklärt der Firmenchef, die in vielen Firmen inzwischen etablierten Warenautomaten sind ein „intelligentes Gesamtsystem“, das den Kunden das Bestellwesen abnimmt und zum anderen natürlich diese an ihren Lieferanten binden. Für die Digitalisierung, die weiter vorangetrieben wird, suche man ständig Mitarbeiter, die eine spannende Aufgabe übernehmen wollen, „das sind sehr interessante Jobs“, betont er.

Die Standorte von Haberkorn in Zentral- und Mitteleuropa sind im vergangenen Jahr allesamt gewachsen, besondere Freude macht Deutschland. Inzwischen hat sich das Handelshaus auch beim nördlichen Nachbarn etabliert und zählt dort zur Branchenspitze. In Arbeit ist derzeit die Integration der übernommenen Betriebe zu Haberkorn Deutschland. In Recklinghausen, geografisch gut gelegen, entsteht außerdem ein Logistikstandort für Deutschland mit 120.000 Behältern. „Das Genehmigungsverfahren läuft gerade“, erklärt Gerald Fitz. VN-sca

Haberkorn-Hauptquartier - das Hochregallager ist für Eventualitäten gerüstet. Fa
Haberkorn-Hauptquartier – das Hochregallager ist für Eventualitäten gerüstet. Fa
CEO Gerald Fitz: „Persönlich und digital stehen wir den Kunden zur Verfügung.“ VN/KH
CEO Gerald Fitz: „Persönlich und digital stehen wir den Kunden zur Verfügung.“ VN/KH

Haberkorn 2022

Umsatz 2022 762 Millionen Euro (2021: 693 Mill. Euro), davon Österreich 375 Millionen Euro

Mitarbeiter 2300, davon Österreich 900, Vorarlberg 445

Lehrlinge 67, davon Vorarlberg 17, andere Bundesländer 50

Märkte Österreich, Deutschland, Schweiz, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Polen, Slowenien, Kroatien, Serbien