Neues Leben für altes Kulturgut

Markt / 02.07.2023 • 18:52 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Das Haus Walch in Zug wird gerade umfassend umgebaut und einer neuen Nutzung zugeführt.
Das Haus Walch in Zug wird gerade umfassend umgebaut und einer neuen Nutzung zugeführt.

Almhof Schneider erneut ausgezeichnet. Zudem wird mit neuen Anreizen vorausgedacht.

Lech An Auszeichnungen hat man sich im Almhof Schneider längst gewohnt. Regelmäßig wird das Fünf-Sterne-Superior-Haus am Arlberg gelobt und prämiert. Nun wurde das Haus auch vom Snow Magazine, einer der international führenden Zeitschriften im Bereich Luxus-Skifahren, als „The World‘s Finest Ski Hotels“ nominiert.

„Es freut uns außerordentlich, dass wir eine wichtige Auszeichnung nach Vorarlberg holen konnten“, betont Hotelchef Gerold Schneider. Man habe es geschafft, über die Jahre konsequent mit eigenem Profil zu reüssieren.

Zuhause auf Zeit

Viele Gäste kommen mittlerweile in dritter Generation in den Almhof. Was diese schätzen? „Unsere Gäste haben selbst Wohnverhältnisse, mit denen wir in Sachen Größe und Ausstattung nicht konkurrieren können. Bei uns ist es nicht schöner als bei ihnen zu Hause. Der Punkt ist die persönliche Beziehung und die Atmosphäre, die Zugehörigkeit zum Haus und zum Ort.“ Die Leistung, so Schneider, gebühre dabei dem ganzen Team des Almhofs. „Es ist eine Auszeichnung für alle, die bei uns arbeiten.“

Denn Atmosphäre sei nicht kopierbar und ohne sie funktioniere das teuerste Hotel der Welt nicht. Wichtig ist Schneider dabei, dass man es hinter den Kulissen – also in den Personalräumen oder der Wäscherei – genauso gut mache, mit dem gleichen Engagement wie dort, wo es die Gäste sehen.

100 Betten, gerne mehr

93 Mitarbeiter beschäftigt der Almhof während der Wintersaison. 100 Betten stehen zur Verfügung. Gerne hätte man noch 30 mehr. „Wir hatten schon einmal 130 Zimmer, aber im Zuge von Zimmer-Zusammenlegungen ist die Zahl über die Jahre geschrumpft.“ Die letzte Investition im Jahr 2015 sei mit Spa, Logistik und Garage in nicht produktive Bereiche erfolgt. Nun wäre es wichtig, dass auch die Bettenzahl zur Infrastruktur passe. Man habe ein Gesamtkonzept für das Hotel erarbeitet, das er und seine Frau Katia gerne abschließen möchten. Hier habe man mit der Gemeinde Lech aber noch nicht alle Punkte klären können.

Im Sommer ist der Almhof traditionell geschlossen. Eine Öffnung schließt Schneider nicht aus, allerdings vermisse er noch die Strategie, für was Lech im Sommer konkret stehe.

Zwei Walserhäuser

Untätig ist er aber auch im Sommer nicht. Denn Gerold Schneider ist gerade dabei, zwei alte Walserhäuser einem neuen Nutzungskonzept zuzuführen. Der Sonnenhof in Lech aus dem Jahr 1393, wo bislang nur Personalzimmer untergebracht waren, wird erneuert und soll künftig auch an Gäste vermietet werden, die ihren Urlaub in einem Haus verbringen möchten. Das Projekt wird noch heuer fertiggestellt.

Zudem wird das Haus Walch in Zug aus dem Jahr 1609 umfassend umgebaut. Dort entsteht bis 2024 ebenfalls ein Gästehaus beziehungsweise eine Werkstatt, die temporär an Künstler vermietet werden soll. „Wir freuen uns sehr, dass wir dieses Kulturgut erhalten und zu neuem Leben erwecken können“, so Schneider. „Mit dem Kulturraum allmeinde, der bereits seinen 23. Geburtstag feiert, dem Kunstraum Zug und dem Atelier im Haus Walch wird es uns hoffentlich gelingen, völlig neue Angebote und damit auch neue Anreize, nach Lech zu kommen, unabhängig von Saisonen, zu schaffen.“

Ab 2024 dann – nach den Walserhäusern – würden die Schneiders gerne den Almhof angehen, „um ihn gut in die nächste Generation zu bringen.“ VN-reh

Gerold Schneider:
Gerold Schneider: “Auszeichnung für alle, die im Almhof arbeiten.” vn