Stimmung in Vorarlbergs Industrie am Boden
Geschäftsklima: 49 Prozent der Industriebetriebe sehen Eintrübung.
Lustenau, Feldkirch Der Geschäftsklima-Index der Vorarlberger Industrie ist eine repräsentative vierteljährliche Konjunkturumfrage, die seit 2001 durchgeführt wird. An der aktuellen Umfrage haben sich 37 Vorarlberger Unternehmen mit insgesamt rund 24.000 Beschäftigten beteiligt.
Industrie in der Krise
Die Befragung, die von der Industriellenvereinigung und der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer gemeinsam durchgeführt und ausgewertet wird, zeigt nämlich eine so schlechte Stimmung wie zuletzt vor 15 Jahren zu Beginn der Wirtschaftskrise 2008. Insgesamt sei das der zweitschlechteste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen, leitet Christian Zoll, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung, die schlechten Nachrichten ein, die just zu einer Zeit kommen, in der die Metallindustrie um die Löhne ringt. Selbst Gewerkschafter Karl Dürtscher schränkte ein, dass es wohl einige Firmen gebe, die sich in der Krise befinden. Doch der größte Teil, da ist er sich mit weiteren Gewerkschaftern einig, verdienen prächtig und wollen davon nichts an ihre Mitarbeiter abgeben.
Doch die hohe Zeit des Mitarbeiter- und Fachkräftemangels ist vorbei. Zwar werden immer noch Mitarbeiter gesucht, doch 37 Prozent der Vorarlberger Industriebetriebe gehen in den nächsten Monaten von einer fallenden Beschäftigtenzahl in ihren Betrieben aus. Von Optimismus fehlt derzeit allerdings jede Spur: Die Geschäftslage in einem halben Jahr sehen 47 Prozent unverändert und 49 Prozent sogar schlechter als heute. Und was ist zu verdienen? Nur jeder Achte sieht eine Verbesserung, 41 Prozent sehen die Ertragssituation gleich und 47 Prozent schlechter. Was tun? Für Zoll ist das klar, und er zielt auf die aktuellen KV-Verhandlungen: „Was zählt, sind vernünftige Ergebnisse in der aktuellen Herbstlohnrunde. Überzogene Forderungen sind fehl am Platz.“ VN-sca
„Es muss damit gerechnet werden, dass in nächster Zeit Mitarbeiter freigestellt werden.“