Wolken am Konjunkturhimmel

Markt / 31.10.2023 • 22:20 Uhr

Wirtschaftsbarometer: Pessimismus überwiegt, aber leichter Positiv-Trend beim Konsum.

Schwarzach, Linz Hätten die Österreicher und Vorarlberger am Konjunkturhimmel im dritten Quartal 2023 die Sonne leuchten gesehen, man hätte ihnen nicht geglaubt. Zurecht, wie die Wahrnehmungen vieler Menschen und die Wirtschaftsdaten zeigen. Nachdem die letzten drei Quartale bei der Befragung von Menschen aus allen Gesellschaftsschichten mit aller Kraft ein Wirtschaftsaufschwung fast schon herbeigebetet wurde, gibt es nun in der vom Linzer Marktforschungsinstitut Spectra für die VN und weitere Bundesländerzeitungen durchgeführten Studie eine Kehrtwendung.

Pessimistischer Ausblick

Der Anteil der Wirtschaftsoptimisten ist um drei Prozent gesunken. Die Pessimistinnen und Pessimisten sind deshalb um fünf Prozent mehr geworden. Somit hat sich das Delta zwischen Pessimisten und Optimisten um acht Prozent vergrößert. Das heißt: Die Einschätzung der Wirtschaftsentwicklung sei schlechter geworden, fasst Peter Bruckmüller, Geschäftsführer des Instituts, die aktuellen Zahlen zusammen: „Die Ergebnisse spiegeln die Entwicklungen der vergangenen zwei bis drei Monate, etwa den leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit und schlechte Wirtschaftsprognosen.“ Doch Regen, um in der Sprache der Wirtschaftsmeteorologen zu bleiben, folgt immer Sonnenschein.

Einige Sonnenstrahlen

Einige leichte Strahlen zeigt nämlich das Konsumklima in der Studie. Das Konsumklima zeigt einen positiven Trend. Denn: Die Neigung, das Geld zurückzuhalten („gehe sparsamer mit Geld um“), ist in Österreich geringer geworden. Um zwei Prozentpunkte auf nun 45 Prozent. Das ist nicht viel. Aber über ein gesamtes Jahr betrachtet hat die Absicht, Geld eher zurückzuhalten als es auszugeben, immerhin um sieben Prozent abgenommen. In Vorarlberg, das gemeinhin mit alemannischer Sparsamkeit in Verbindung gebracht wird, sieht die Sache ganz anders aus. 23 Prozent sind zur Zeit sparsamer, der niedrigste Wert im Bundesländervergleich. Mit 61 Prozent der Befragten, die sparsamer mit ihren Finanzen umgehen, liegt übrigens Oberösterreich auf dem ersten Platz. 

Weniger Geld zur Verfügung

Der niedrige Vorarlberg-Wert liegt einerseits vielleicht daran, dass die Vorarlberger von vornherein sparsam haushalten, denn andererseits sind es nur drei Prozent unserer Landsleute, die mehr Geld als sonst ausgeben. Die dezidierte Ausgabebereitschaft („gehe NICHT sparsamer mit Geld um“) liegt österreichweit seit Beginn des Jahres unverändert auf ca. 20 Prozent. 51 Prozent der Vorarlberger geben ausserdem an, dass sie sich mit ihrem derzeitigen Einkommen weniger leisten können. VN-sca

„Beim Konsum ist weiter ein leichter Positiv-Trend zu bemerken.“