Nur leichter Rückgang beim Außenhandel

Markt / 01.01.2024 • 18:23 Uhr

Im ersten Halbjahr 2023 wurden aus Vorarlberg Waren im Wert von 6,8 Milliarden Euro exportiert.

BREGENZ Laut dem Außenhandelsbericht der Landesstelle für Statistik für das erste Halbjahr 2023 liegen die Export- und Importzahlen trotz schwieriger Rahmenbedingungen nur geringfügig unter dem Rekordvorjahr. LH Markus Wallner und Landesrat Marco Tittler sowie der Präsident der WKV, Wilfried Hopfner, sehen darin einen klaren Beweis für die Widerstandsfähigkeit der Vorarlberger Wirtschaft.

In den ersten sechs Monaten 2023 wurden Waren im Gesamtwert von knapp 6,8 Milliarden Euro exportiert – der Wert der Importe betrug rund 5,0 Milliarden Euro. „Das ergibt einen absoluten Rekord-Handelsbilanzüberschuss von fast 1,8 Milliarden Euro“, so Wallner. Die Exporte sanken im Vergleich zum Vorjahr um 1,8 Prozent, die Importe um 7,8 Prozent. Auch daraus ergibt sich für das erste Halbjahr 2023 der höchste jemals gemessene Handelsbilanzüberschuss von knapp 1,8 Milliarden Euro. Landesrat Tittler: „Im Bundesländervergleich liegt Vorarlberg bei den Exporten und beim Handelsbilanzüberschuss pro Kopf auf Platz 2.“ Im 1. Halbjahr 2023 lag das Exportvolumen um deutlich mehr als ein Drittel (36,1 Prozent) über dem Importvolumen.

Außenhandelsbeziehungen

Die Vorarlberger Wirtschaft unterhält aktive Außenhandelsbeziehungen mit 217 Destinationen und Regionen weltweit. Knapp zwei Drittel aller Exporte und Importe entfallen auf die Mitgliedstaaten der EU. Dorthin wurden Waren im Wert von 4,1 Milliarden Euro exportiert. Insgesamt wurden Waren im Wert von 3,3 Milliarden Euro (-8,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr) aus EU-Ländern importiert. Unangefochten wichtigster Handelspartner Vorarlbergs bleibt Deutschland mit einem Anteil von 28,6 Prozent am Export- und 37,4 Prozent am Importvolumen.

Die EFTA mit der Schweiz und Liechtenstein ist der zweitwichtigste Wirtschaftsraum für Vorarlbergs Außenhandel. Das Exportvolumen betrug 934 Mill. Das führende Handelspartnerland für Vorarlberg in Asien und viertgrößtes überhaupt ist China. Von dort stammten Importware im Wert von 407 Mill. Euro (-14,3 Prozent). Umgekehrt lieferte Vorarlberg Waren im Wert von 155 Mill. Euro nach China: ein Minus von 31,3 Prozent zum Vorjahr.

Auswirkungen des Krieges

Bei den Ausfuhren fiel die Russische Föderation von 90 Mill. (erstes Halbjahr 2021) über 42 Mill. Euro (erstes Halbjahr 2022) auf 14 Mill. Euro im ersten Halbjahr 2023 ab. Bei den Einfuhren fielen die Werte von 20 Mill. Euro in 2022 auf 3,0 Mill. Euro (-85,1 Prozent).

Die Warengruppen

Die bedeutendste Warenobergruppe sind Eisen- und Metallwaren. Im ersten Halbjahr 2023 wurden Waren daraus im Wert von 1,8 Mrd. Euro (-17,5 Prozent) exportiert und für 1,3 Mrd. Euro (-10,5 Prozent) importiert. Die Hauptprodukte sind Beschläge, Rohre, Profile oder Aluminium, Behälter und Bleche. Beim Export zugelegt hat die Kessel- und Maschinenindustrie. Sie erzielte ein Ausfuhrvolumen von 1,3 Mrd. Euro (+16,3 %) und ein Einfuhrvolumen von 695 Mill. Euro (-3,0 Prozent). Auch die Nahrungs- und Genussmittelindustrie konnte zulegen.

„Im Bundesländervergleich liegt Vorarlberg beim Handelsbilanzüberschuss pro Kopf auf Platz 2.“