Neuer Treffpunkt in Lech: Was Benjamin Schneider und Patrick Krummenacher mit dem ehemaligen Tourismusbüro vorhaben

Im neuen “Arlberg Club House”, das im Dezember eröffnet, soll gegessen, getrunken, gefeiert und eingekauft werden.
Lech Das Fünf-Sterne-Superior-Hotel Arlberg in Lech ist seit Jahrzehnten ein Fixpunkt der Luxushotellerie am Arlberg. Nun eröffnen die Hoteliers Benjamin Schneider und Patrick Krummenacher ein zweites Haus. Das Arlberg Club House direkt auf der gegenüberliegenden Straßenseite vereint ab Dezember Essen, Trinken, Feiern und Einkaufen unter einem Dach.

Entstanden ist die Idee, als sich die Gemeinde dazu entschloss, das Haus, in dem zuvor Lech-Zürs-Tourismus beheimatet war, neu auszuschreiben. Das Konzept von Schneider und Krummenacher, dort mit Restaurant, Bar und Handelsfläche drei Welten zu vereinen, erhielt den Zuschlag. In den vergangenen neun Monaten wurde das komplette Gebäude entkernt und erhält nun Schritt für Schritt sein neues Erscheinungsbild.

Restaurant mit mediterraner Küche
Für das Restaurant im Erdgeschoss wurde dabei bewusst ein Konzept gewählt, das es so in Lech bisher nicht gibt. „Wir wollten kein Angebot kopieren und niemandem Konkurrenz machen, auch uns selbst nicht mit unserer Fondue-Stube und unserem Haubenlokal im Hotel“, sagt Schneider.


Der Fokus liegt deshalb auf mediterraner Küche im Sharing-Konzept. 60 Sitzplätze innen und weitere 60 wird es auf der Terrasse geben. „Viele Restaurants in Lech sind in den Hotels. Wir wollten einen Ort für das ganze Jahr, der Einheimischen wie Gästen offensteht“, sagt Krummenacher. Deshalb wird das Arlberg Club House zehn Monate im Jahr geöffnet haben.


“Andere sperren zu, wir eröffnen”
Im Untergeschoss des Hauses befindet sich Margo’s Bar & Club. „Auch hier gehen wir einen anderen Weg. Viele Clubs sperren zu, wir eröffnen einen“, so die Gastgeber, die ihre Tochter mit ihrem Zweitnamen als Namensgeberin wählten. „Auch hier möchten wir niemandem etwas wegnehmen, vielmehr wollen wir damit auch Menschen ansprechen, die in den letzten Jahren vielleicht nicht mehr ausgegangen sind.“

Das erste Obergeschoss widmet sich dem Handel. Dort finden sich Mode der Skimarke Aztech Mountain, Kollektionen von Iris von Arnim genauso wie Düfte, Accessoires sowie ein eigener Flower Shop. „Es ist ein sehr persönlicher Ausdruck unseres Stils und unserer Begeisterung für kleinere, unabhängige Marken und gut gemachtes Handwerk“, so Krummenacher. Angeschlossen ist auch ein kleines Tagescafé mit Terrasse.

Das Design für das gesamte Haus stammt von Bernd Gruber in Zusammenarbeit mit Kitzmüller Architektur und verbindet Holz mit dem italienischen Naturstein Travertin sowie hochwertigen Textilien.


16 neue Mitarbeiter arbeiten ab Dezember im Arlberg Club House. Diese zu finden, ist eine Herausforderung. Aber letztlich sei das Projekt „eine einmalige Chance, die wir ergreifen mussten“. Denn sie sehen in Lech mehr als einen reinen Ski-Ort. „Wir wollen mit dem Club House ein klares und mutiges Zeichen setzen, für den ganzjährigen Tourismus und für das Potenzial unseres Ortes und unserer Branche.“

Vom Großvater zum Enkel
Außerdem schließt sich mit der Revitalisierung des Hauses ein Kreis. Denn Benjamin Schneiders Großvater Johann hat in den 70er Jahren als damaliger Obmann des Verkehrsamtes den Bau des Gebäudes in Auftrag gegeben. Der Enkel denkt es nun – 50 Jahre später – neu.

Der Probetrieb soll Anfang Dezember starten, die offizielle Eröffnung Mitte Dezember erfolgen. Schneider und Krummenacher sind auch hier optimistisch, dass die Handwerker ihre Arbeiten bis dahin abgeschlossen haben. „Als Hotelier hat man Übung darin, bis zum Saisonstart fertig zu werden.“ Bislang nicht fertig werden heuer die obersten beiden Stockwerke des Hauses. Dort sollen dann im nächsten Jahr zwei Wohnungen für Hotelgäste entstehen, die mehr Privatsphäre wünschen.

Größtes Investitionsjahr der Geschichte
Für das Hotel Arlberg und seine Gastgeber ist 2024 jedenfalls das größte Investitionsjahr der Geschichte. Denn in das Projekt Arlberg Club House und ein neues Mitarbeiterhaus wurden insgesamt zehn Millionen Euro investiert. „Wir sind eben Optimisten. Wir sind mit Begeisterung Unternehmer und glauben an die Zukunft.“