Dieses neue Geschäft ist eine Wundertüte, die günstig und nachhaltig ist

Markt / 19.11.2024 • 13:57 Uhr
B-Drop Unternehmer
Jeremy Saringer und Sven Wiedenbauer bieten in ihrem neuen Geschäft in Haselstauden ein buntes Warensortiment mit vielen Markenwaren an. VN-sca

Zwei junge Vorarlberger treiben ihre Geschäftsidee voran. Nach einem Online-Shop für Waren aller Art, die sich aus Retouren, vergessenen Paketen und Überproduktionen zusammensetzen,. haben sie jetzt ein stationäres Geschäft gegründet. Was sie antreibt.

Dornbirn Eine Fernsehdokumentation ist der Grund dafür, dass Jeremy Saringer und Sven Wiedenbauer seit knapp einem Jahr Unternehmer sind. Sie sahen, was die großen Online-Händler mit Retouren machen. Sie werfen sie nämlich zu einem großen Teil weg. „Es geht dabei um ungebrauchte, oft auch noch original verpackte Waren, die zurück kommen, auch Pakete, die beim Verteiler gestrandet sind, sind dabei. Der Aufwand ist für die Anbieter zu groß, um sie wiederzuverwerten“, erklärt Saringer. In Zeiten von Klimawandel und zur Neige gehender Ressourcen sei das ein Unding, befanden Saringer und Wiedenbauer, die beide gute Jobs in der Privatwirtschaft hatten.

Online und offline

Sie machten sich kundig – recherchierten, was mit den Waren passiert, wo Überproduktionen landen und wie hoch die Qualität der Ware ist. Und schließlich auch, wie man sie beschaffen kann. Meist sind es neue Produkte, wenn etwas schon gebraucht ist, gibt es einen entsprechenden Preis, außerdem werde gewährleistet, dass sie auch funktionieren. Dann arbeiteten sie ihr Konzept aus und eröffneten ihre Firma B-Drop Unlimited. „Wir bieten alles an, doch wir haben nur fünf Preiskategorien statt vieler einzelner Preise“. Zuvorderst machten sie das im Online-Shop, seit wenigen Tagen kann man die von ihnen „geretteten“ Produkte auch in einem Geschäft kaufen. Sie haben in der Haselstauderstraße 11 in Dornbirn ein Geschäftslokal gemietet und das deshalb, „weil viele Leute die Ware sehen und sie angreifen wollen.“ Vorerst sei es ein Popup. Anfang Jänner wolle man dann beurteilen, ob man das stationäre Geschäft dauerhaft betreiben wolle, so Wiedenbauer. Derzeit hoffen die jungen Händler wie ihre Kollegen nicht nur auf Neueröffnungskunden, sondern auch auf Menschen, die Geschenke für Weihnachten suchen.

Ständiger Wechsel im Angebot

Der Laden ist eine Wundertüte – Artikel gibt es aus allen Bereichen und so ist auch das Geschäft aufgebaut: Was zusammengehört, wird auch zusammen angeboten – also gibt es einen Bereich mit Elektronik, einen für Haushaltsartikel, Mode usw.   Die Regale und Körbe werden regelmäßig, also täglich neu bestückt. Mit Markenware ebenso wie mit Produkten, die jeder brauchen kann. „Es rentiert sich, vorbeizuschauen, weil es immer wieder neue Angebote gibt. Dass die Produkte auch von Nutzen sind, ist oberstes Gebot bei den „Wundertüten“, die von B-Drop Unlimited im Shop angeboten werden. „Im Gegensatz zur ,Katz im Sack,, die andere Firmen anbieten, sind in unseren Wundertüten nur Dinge, die man auch brauchen kann und mit einem garantierten Warenwert“, so die beiden Jungunternehmer im Gespräch mit den VN. Auf Firmenschilder und große Umbauten im Geschäftslokal habe man verzichtet, schließlich müssen die beiden Firmeninhaber auch auf das Budget schauen.

“Geschäft, das uns trägt”

Es sei ihnen klar, dass die Weiterverwertung von Waren, die sonst vernichtet werden, mühsam sei, „doch es ist uns wichtig, dass wir unseren Teil zur Nachhaltigkeit beitragen und Menschen die Gelegenheit bieten, gute Ware zu einem Preis erwerben zu können, der immer niedriger als der UVP (Anm. unverbindlicher Verkaufspreis) ist.“ Und sie seien jung genug, um Unternehmer zu werden: „Wenn nicht jetzt, wann dann“, bringt es Saringer auf den Punkt. Dass sie mit ihrer Geschäftsidee nicht reich werden, haben sie einkalkuliert. „Gute wäre, wenn wir ein tragbares Geschäft aufbauen, von dem wir leben können und das einen nachhaltigen Fußabdruck hat.