Welcher Vorarlberger mit Partnern diesen Platz über den Wolken gebaut hat

Seit kurzem werden die ersten Wohnungen im Wiener Megaprojekt Danube Flats übergeben. Vorarlberger Unternehmen mit führender Rolle bei Realisierung und Betrieb.
Wien, Lauterach Das Wort „Leuchtturm“ wird gerne und viel für alle möglichen Bereiche verwendet, bei dem Bauprojekt, das in den vergangenen Jahren in Wien an der Neuen Donau entstanden ist, passt diese Bezeichnung im wortwörtlichen Sinn, mit 180 Metern sind die Danube Flats das höchste Wohngebäude Europas. Realisiert wurde der Bau von der S+B Gruppe zusammen mit dem Bauunternehmen Soravia. Die in Wien angesiedelte S+B Gruppe AG wurde vom Lauteracher Bauunternehmer Günter Schertler zusammen mit Alfred Michael Beck gegründet. Die Schertler Holding ist 50-Prozent-Eigentümer des Unternehmens, das heute rund 140 Mitarbeiter an vier Standorten beschäftigt und sich in der Königsklasse der Projektentwicklung als “Big Player” etabliert hat.

Zu dem imposanten Wohnturm, mit rund 500 Wohnungen, gehören auch ein 600 Quadratmeter großer Supermarkt, ein Restaurant mit Gastgarten, eine Business Lounge und ein Members Club mit beheiztem Pool, Wellnessbereichen, Fitnesscenter und Bar. Für private Events steht eine „Cook & Chill Area“ bereit und zwei Sky-Gärten bieten Freiräume über mehreren Etagen. Zudem wurde ein 50 Meter langer Badesteg direkt an der Neuen Donau errichtet, komplett mit Duschen und Umkleidebereichen. Außerdem wird die australische TFE Hotels-Gruppe ihr erstes Hotel der Premiummarke A by Adina von der ersten bis zur fünften Etage einziehen und 120 Apartments anbieten. Das Gebäude Danube View“, das zum Ensemble gehört, bietet insgesamt 10.000 Quadratmeter Nutzfläche auf neun Etagen mit 160 Wohnungen.
120.000 Tonnen
Die Danube Flats waren in den vergangenen Jahren eines der ganz großen Bauprojekte in Österreich. Die Lage direkt am Wasser und über der Autobahn erforderte komplexe statische Lösungen. Ein Teil der Grundfläche steht deshalb auf der überbauten Autobahn. Die Lasten wurden durch ein Stahlbauwerk an den Hauptbaukörper und den Kern verteilt. Weiters wurden Tiefbauarbeiten mit zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen für die Reichsbrücke notwendig.

Während der Errichtung des Wolkenkratzers kamen rund 55.000 Kubikmeter Beton und 10.000 Tonnen Stahl zum Einsatz. 864 Schleuderbetonstützen und 112 Verbundstützen spielen eine entscheidende Rolle für die Gebäudestatik. Der Wohnturm hat ein Gesamtgewicht von 120.000 Tonnen, das entspricht dem Gewicht von 600 Jumbojets. Rund drei Millionen Meter Kabel und Verrohrungen wurden bei der Errichtung verbaut – dies wiederum entspricht einer Stecke von Wien nach Madeira. Zudem wird Danube Flats die derzeit schnellsten Aufzüge Österreichs bieten, informiert Gesellschafter und stv. Aufsichtsratsvorsitzender Reinhard Schertler.

Vorarlberger Partner
Von der Erteilung der Baugenehmigung im Dezember 2018 dauerte die Errichtung bis zum Setzen der Spitze am 23. November 2024, derzeit sind im Turm noch Ausbauarbeiten im Gange. Doch nicht nur die S+B Gruppe hat eine Vorarlberger DNA – das Gebäude der Superlative wurde auch von der Hypo Bank Vorarlberg als Konsortialführer mehrerer Regionalbanken finanziert. „Es ist uns immer ein Anliegen, einen Brückenschlag zwischen Vorarlberg und Wien zu ermöglichen“, freut sich die Direktorin der Hypo Vorarlberg Bank in Wien, Roswitha Klein, über die erfolgreiche Realisierung des Projektes. Und nicht nur das: Die Energie für den Wohnturm wird vom Vorarlberger Energiekonzern illwerke vkw bezogen, berichtet Schertler im Gespräch mit den VN. Dass auch Vorarlberger in Wien bzw. mit Verbindungen nach Wien Wohnungen in den Danube Flats erworben haben, ist eine weitere Verbindung zwischen West- und Ostösterreich.
