Zum Jubiläum: Stärkstes Jahr für Bludenzer Nahrungsmittel-Anlagebauer

Markt / 06.04.2025 • 12:31 Uhr
Wurstzubereiter Mongolei
In der Mongolei werden mit einer Anlage des Spezialisten für die Fleischverarbeitung Würste produziert. FA

Das bislang stärkste Jahr im Anlagenbau für die Nahrungsmittelindustrie läutet für Firmengruppe mit Sitz in Bludenz ihren hundersten Geburtstag ein.

Bludenz Von 36,5 Millionen Euro im Jahr 2022 auf 50,5 Millionen Euro im Jahr 2024: Diese 38-prozentige Umsatzsteigerung im Laufe der letzten drei Jahre, die für die Wirtschaft insgesamt von Krisen geprägt waren, verdeutlicht, dass die beiden Firmen Bertsch-Foodtec und Bertsch-Laska in einem herausfordernden Umfeld vieles richtig gemacht haben. 2024 war damit nicht nur das umsatzstärkstes Jahr im Anlagenbau für die Nahrungsmittelindustrie, sondern sei auch ein klares Zeichen dafür, dass die strategische Ausrichtung des Unternehmens Früchte trägt, heißt es aus der Unternehmenszentrale in Bludenz.

Käsefertiger Bertsch
In Argentinien vertraut man bei der Käsezubereitung auf das Knowhow des Bludenzer Unternehmens, das vor 100 Jahren von Kupferschmiedmeister Josef Bertsch gegründet wurde. FA

Nach dem Aus des Energiebereichs im Dezember 2022 habe sich das Unternehmen auf seine Kernkompetenzen im Anlagenbau für die lebensmittelverarbeitende Industrie konzentriert – mit Fokus auf Milch- und Fleischverarbeitung. Internationale Märkte rücken dabei schon seit vielen Jahren in den Fokus. Die gezielte Erschließung dieser Märkte sei ein wesentlicher Pfeiler der strategischen Weiterentwicklung. “Dabei leiten uns technologische Exzellenz, langlebige Lösungen und echte Handschlagqualität”, erklärt Hubert Bertsch jun., der zusammen mit Christoph Hueber, die Geschäfte von Bertsch-Foodtech führt.

Argentinien und Indien

Bertsch-Foodtec, spezialisiert auf Käserei- und Molkereianlagen, startete mit einem ersten Auftrag für Argentinien in den südamerikanischen Markt. Jetzt haben die Bludenzer ein Auge auf Indien geworfen – ein Markt mit großem Potenzial. “Erste Gespräche, Messen und Kundenkontakte stimmen uns zuversichtlich, so Bertsch.

Hubert Bertsch
Hubert Bertsch, CEO und Eigentümer der Bertsch Group: “Für uns zählt die nachhaltige Entwicklung und die Qualität unserer Projekte.” FA

Zusätzlich trug das italienische Tochterunternehmen Giacomazzi Food Tech, spezialisiert auf Anlagen für Mozzarella- und Pizzakäse, wesentlich zum Wachstum bei. Die starke Nachfrage nach den Anlagen für „Pasta-Filata“-Käsesorten, das sind solche aus “gesponnenem Teig, erstrecke sich über ganz Europa – aktuell entwickeln und begleitet Giacomazzi speziell Projekte in Italien, Spanien, Polen und England.

Käsefertiger Giacomazzi
Das italienische Tochterunternehmen Giacomazzi Food Tech ist spezialisiert auf Anlagen für die Erzeugung von Mozarella und Pizzakäse. FA

Bertsch-Laska, spezialisiert auf die Fleischverarbeitung, konnte mit Projekten in der Mongolei und Usbekistan erste Meilensteine in Zentralasien setzen. Seit April 2024 betreibt das Unternehmen ein eigenes Büro in Taschkent, von dem aus die Märkte in Usbekistan, Kasachstan, Kirgistan und Tadschikistan aktiv betreut werden können.

Nachhaltige Entwicklung

„Natürlich freuen wir uns über den gestiegenen Umsatz, aber für uns zählt vor allem die nachhaltige Entwicklung und die Qualität unserer Projekte“, betont CEO und Eigentümer, der Bertsch Holding, Hubert Bertsch, die Philosophie des spezialisierten Anlagebauers. „Das Ziel bleibt, die Zukunft des Unternehmens verlässlich zu gestalten – mit Verantwortung und Weitblick.“ Die Bertsch Holding beschäftigt derzeit an zehn Standorten 130 Mitarbeiter.

Bertsch Laska Mongolei
Ausstattung des Fleischereibetriebes in der Mongolei von Bertsch-Laska. FA

Das starke Ergebnis ist zur rechten Zeit gekommen. Heuer feiert das Bludenzer Unternehmen sein 100-jähriges Jubiläum. 1925 gründete Kupferschmiedemeister Josef Bertsch. das Unternehmen – etliche von ihm gefertigte Käsereianlagen, sind bis heute in Betrieb. “Ein stolzes Jubiläum, das unsere Wurzeln genauso ehrt wie unseren Blick nach vorn”, schaut Bertsch in die Zukunft. Dass man dieses besondere Jahr mit dem bislang stärksten Umsatz im Anlagenbau für die Nahrungsmittelindustrie einläuten dürfe, sei Ansporn und Anerkennung zugleich. Damit das gelingt, wurde ein weiteres Unternehmen übernommen: Mit der neuen Tochterfirma Asta-Foodtec in Warendorf im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen hoffe man, diesen Wachstumskurs auch in Zukunft nachhaltig fortsetzen zu können als “ein starkes Signal für die nächsten 100 Jahre.”