„Fürs Enkelkind und fürs Eigenheim“ – Bausparen bleibt ein Klassiker

Nach Jahren der Niedrigzinsen erlebt das Bausparen ein Comeback. Die s Bausparkasse setzt dabei auf Vertrauen, Stabilität – und hofft auf politische Signale.
Bregenz „Es geht uns gut“, sagen Andreas Kaim, Vorstandsvorsitzender der s Bausparkasse, und sein Vorstandskollege Karl Krizsanits. Zwar habe die lange Niedrigzinsphase dem Bausparen zugesetzt, doch seit dem Zinsanstieg im Jahr 2022 verzeichne man eine deutliche Belebung. Und obwohl die Zinsen zuletzt wieder gefallen sind, sei die Nachfrage nach wie vor stabil.
Wunsch nach Sicherheit
Ein zentraler Grund dafür: das gestiegene Sicherheitsbedürfnis der Menschen. „Unsere Stärke ist, dass wir ein absolut sicheres Produkt anbieten können“, sagt Kaim. Gerade in wirtschaftlich und geopolitisch unsicheren Zeiten sei das ein überzeugendes Argument. Im vergangenen Jahr wurden 137.000 neue Bausparverträge abgeschlossen – insgesamt betreut die s Bausparkasse derzeit rund 790.000 Verträge.

Während Wertpapiere langfristige Strategien erfordern und das klassische Sparbuch oft für kurzfristige Rücklagen dient, habe sich das Bausparen über Jahrzehnte als solide Mittelvariante etabliert. „Klassischerweise schließt die Oma einen Bausparvertrag für ihr Enkelkind ab“, sagt Krizsanits – eine Tradition, die das Produkt seit rund 100 Jahren zum Klassiker macht. Ebenso sei Bausparen eine wichtige Säule für Wohnraum-Finanzierungen.

Doch es gibt auch Wünsche an die Politik. So fordern die Vorstände eine Anhebung der staatlichen Bausparprämie, die 2012 von drei auf 1,5 Prozent halbiert wurde. „Die drei Prozent wären ein positives Signal, das nicht viel kostet, und das vielen Menschen helfen würde, Eigenmittel für eine Wohnbaufinanzierung zu schaffen“, sagt Kaim.

Denn dieses Signal brauche es dringend. Gerade durch die KIM-Verordnung, die strengere Vergabekriterien für Wohnkredite mit sich brachte, sei bei vielen der Eindruck entstanden, sie hätten ohnehin keine Chance auf eine Finanzierung und seien darum gar nicht erst zu ihrer Bank beziehungsweise zu ihrem Berater gegangen. Das habe eine spürbare Verunsicherung ausgelöst.

Potenzial für Wachstum
Und wie blickt die s Bausparkasse in die Zukunft? „Wir haben Potenzial zu wachsen“, sind sich Kaim und Krizsanits einig. Äußere Einflüsse gebe es immer, aber der Stellenwert ihres Produkts sei ungebrochen. „Sicherheit hat einen Wert – und den können wir bieten.“