Jutta Frick: “Auslastung muss stimmen, damit etwas übrig bleibt”

zerwald Tourismus. VN/Paulitsch
Die VN fragen die Tourismusunternehmerin Jutta Frick: Drei Fragen, drei Antworten zum Tourismus in Vorarlberg.
Die Wintersaison ist zu Ende, die Sommersaison steht vor der Tür – was ist heuer die größte Herausforderung für die Tourismuswirtschaft?
Tourismus ist geprägt von hohen Fixkosten: Vorhalten der Gebäude, Räumlichkeiten, Energiekosten, Personalkosten, etc. Das führt dazu, dass die Auslastung stimmen muss, damit etwas übrig bleibt. Eine Herausforderung ist die Unsicherheit, wie sich der Sommer entwickeln wird. Aufgrund der kurzfristigen Buchungen kann man das erst während der Saison sehen, die Planbarkeit ist nicht einfach. Es ist wichtig, ein gutes Angebot zu haben. Die Gäste vergleichen Regionen und Preise. Ebenfalls wichtig ist, zuversichtlich zu sein, dann hat man einen guten Spirit und das spüren alle.
Das Saisonnier-Kontingent wurde erhöht – reicht das um genug Mitarbeiter zu bekommen?
Es ist ein wichtiger Schritt, dass dieses Kontingent erhöht wurde. So können Mitarbeiter, die schon in den Betrieben gearbeitet haben, wieder kommen. Zudem kommen auf diesem Weg neue dazu. Nach wie vor ist es so, dass in allen Branchen Mitarbeiter gesucht werden und das ist mit der heimischen Bevölkerung allein nicht zu bewerkstelligen. Das Saisonkontingent kann das Thema nicht lösen, es ist aber ein wichtiger Puzzle-Stein.
Sommer ist eine Zeit der Festivals. Oft nur ein paar Tage. Bringt das etwas für den Tourismus?
Ja, Festivals für ein paar Tage helfen dem Tourismus. Man kann damit zwar nicht das Jahr auslasten. Oft sind es jedoch Leuchttürme, durch die eine Region sein Profil stärken kann. Es ist ein Anlass für Berichterstattung, die Bekanntheit kann steigen. Das sind indirekte Faktoren. Es gibt auch direkte: Die Besucher tätigen Nächtigungen und tätigen vor Ort andere Ausgaben in Lokalen und Geschäften. Und vor allem: das Leben wird bunter und es tut sich was.